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132 Starhenckorg, Gutdo Graf v. — Stark.
mit St. die VertheidigungS-Anstalten besah, konnte sein Erstaunen dar«
über nicht genug bezeigen, und nicht Worte genug finden / seine Be-
wunderung auszudrücken.
Starhemberg, Guido Gra fv . , k.k. Feldmarschall und Gow.
verneur von Slavonien (Sohn des k. k. Oberstfalkenmeisters Ba r t ho.
lomäus v. Starhemberg), war der Vetter des Vorigen, 1657
geboren, und während der Belagerung von W i e n sein General«
Adjutant. Durch seine Geistesgegenwart und Unerschrockenheit that er
dem Feuer Einhalt, das bey dem großen Brande am 15. Iuly 168I
schon die Pulverkammer zu ergreifen drohte. Er focht bey mehreren Aus«
fällen an der Spitze der Truppen, vertrieb den Feind von dem Burg,
Ravelin, und hinderte ihn durch Schanzen und Bollwerke in die Gassen
wieder vorzudringen, als er sich am 4. und 5. Sept. der Burg- und
Löwelbastey bemächtiget hatte. In der Folge zeichnete sich Graf
Guido bey dem Sturm auf O fen (1686) und B elg rad (1688),
in dem Treffen von Mohäcs, durch die Vertheidigung von Eszek,
in der Schlacht von Sz^ l ankamen und in der bey Zentha (1697)
aus; hierauf in Italien, wo er 1703 an Eugen's Stelle den Ober-
befehl führte, den französischen Feldherrn Vendome von dem Ein»
dringen in Tyrol abhielt, und die Vereinigung des österr. Hee»
res mit dem des Herzogs von Savoyen bewirkte. In Spanien, wo er
ohne Hülfsmittel und große Streitkräfte, auf bloße Vertheidigung be-
schrankt, einen überaus lebhaften kleinen Krieg mit überraschenden
Märschen, schlauen Überfällen (z. B.den vonT ortosa am i. Decembe«
1708) und Zerstörung der feindlichen Magazine führte, nannte man
ihn ei ßran Opitan. Nach den großen Siegen, die er über PHi«
lipp's von Anzou Heer bey Almenara (den 27. Iuly 1710), und
bey Sa rag ossa (den 26. August) erfochten hatte, eroberte er Ma<
dr id, und ließ daselbst den Erzherzog C a r l als König ausrufen.
Allein Mangel an Vorrath nöthigte ihn, sich über Saragossa nach
Barce lona, wo seine Magazine waren, zurückzuziehen. Vergebens
suchten ihnVendome und Phi l ipp beyVi l lavic i osa und Sara«
gossa abzuschneiden. Als Car l nach seines Bruders Joseph Tode
in die deutschen Erblande zurückgekehrt war, blieb St. als Vicekönig
in Barce lona ; allein ohne Streitmittel und von den Alliinen ver«
lassen, konnte er nichts Großes ausführen, und mußte in Folge des Neutra,
litäts-Vertrags vom 14. März 1713 Barcelona räumen, und sich
mit wenigen Truppen auf englischen Schiffen nach Genua übersetzen las.
sen. Seitdem lebte St. in Wien, und verrrat in Eugen's Abwesenheit
dessen Stelle als Hofkriegsraths-Präsident. Ernst und streng, stets
gleichmüthig und ohne Frauenliebe, leuchtete er in seinem Heere, das
er mit strengerKriegszucht lenkte, auch in der Mäßigkeit, und in derKunst
zu entsagen als Beyspiel voran. Er starb 1737 zuWien.
Stark , Ios. August, Historienmaler und Knpferätzer, Di-
jiudien, wnn aber l cch wehr sich tev Kunst zu widmen. Auf derselben
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie