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l48 S t e m p e l w e s e n .
iien 1301, nach erfolgter Zurückkunft des Erzherzogs Ferdinand von
der Bereisung mehrerer Gränzen, in dessen Gegenwart schloß. Den
ganzen Curs gab er, nachdem Erzherzog Ferdinand nach Wien
gezogen, dem Erzherzog Car l Ambros, nachmahligen Primas von
Ungarn. 1302 erhielt er, doch mit der Bedingung, die Lehrkanzel
der Physik, die er nach dem Austritte des Professors Franz Guß-
mann allein und lateinisch vortrug, beyzubehalten, die Stelle eines
Custos des k. k. physikalisch-astronomischen Cabinets am Iosephsplatz mit
der Wohnung über demselben, und wurde 1806 als Director dieses
Cabinets von Kaiser Franz angestellt, zog 1810 niit allen Instrumen-
ten, die ihm anvertraut waren, in den Schweizerhof der k. k. Burg,
und setzte seine Vorlesungen am k. k. Theresiallum, zu dem er sich zwey-
mahl des Tages verfügte, bis 1815 fort, indem auch die philosoph. Vor-
lesungen den Priestern der frommen Schulen der böhmisch mähtischen Pro-
vinz übergeben wurden. 1811 begann er, durch jeden Winter Vorle-
sungen über die mit Versuchen begleitete Naturlehre, Personen vom
Stande beyderley Geschlechts im physikalisch-astronom. Cabinete (f. d.)
zu halten, und erhielt 1813 den ehrenvollen Nuf, der ganzen kaiserl.
Familie in Gegenwart des Kaisers und der Kaiserinn einmahl die Woche
in den Winter-Abendstunden Vorlesungen aus der Naturlehre mit den
Versuchen spaterer Entdeckungen vorzutragen, die er 1814 bis zur Abreise
des Kaisers Franz, dann für die beyden Erzherzoginnen Leopoldine
und Clement ine, in Gegenwart der Kaiserinn Mar i a Lud ovica,-
fortsetzte, dann wieder durch 2 Jahre dem Erzherzoge F erd in and,
gegenwärtig regierenden Kaiser, einzeln vorzutragen die Ehre hatte.
In Bezug auf die Theologie erhielt St. 1793 die Würde eines Decans,
eines k. k. Examinators, dann das Amt des Notarius, und wurde
132t) zum Rector der Universität erwählt, als er 10 Jahre die
Stelle des Vicedirectorates der theologischen Studien bekleidet; im
Nov. 1326 wurde er von dem Universitäbs-Consistorium als Domherr
von St . Stephan gewählt. Den 15. Nov. 1333 ward er von dem
Vicedirectorate auf sein Ansuchen enthoben, und ihm der Titel eines
k. k. Rathes taxfrey verliehen. Außer stetem Wirken für allgemein
nützliche Erfindungen durch Vorzeigung und Erklärung genauer Mo-
delle und derHerausgabe kurzer Anweisungen, beförderte St. zum Drucke:
Beschreibung der Flugmaschine des Uhrmachers Jacob Degen, nach allen
Bestandtheilen sammt einer Abbildung, Wien 1810, und des Ver-
suches vor dem gesammten kaiserl. Hofe in Laxenburg. — Be-
schreibung der seit 1736 in Wien in Vergessenheit gerathenen Bchlenda-
cher, nach den vom Verfertiger Anton Egger auf Subscription geliefer-
ten Modellen bekannt gemacht. — Aufsätze in die kirchliche Topo-
graphie von Österreich, die er nach Abbe D a r n a u t auf eigene Ko»
sten fortzusetzen übernommen, und bis 1835 auf 13 Bände gebracht
hat. (S. Kirchliche Topographie.)
Stcmpclwcsen. Für die Geldurkunden sind in dem Patent vom
5. Oct. 1802 l3 Stehenlassen vorgeschrieben, nähmlich zu 3, 6, 15
und 30 Kreuzern, zu 1, 2, 4, 7, 10, 20, 40, 80 und 100 Gul-
den, welche hiernach in der diesen Classen entsprechenden Stufenfolge
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie