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Sternberg, Franz Graf v. 167
aufgenommen. Für die wissenschaftlichen Anstalten war bereits Vieles in
Regens bürg geschehen, mid Mehreres sollte noch ausgeführt werden.
Allein der Drang der Umstände vergrößerte sich mit jedem Tage, die Lage
Deutschlands und jene von Reg ensb urg wurden immer bedenklicher.
Von der Unmöglichkeit der Ausführung großer Plane überzeugt, und
Manches ahnend, das die Zeit bewährt hat, sandte er im Frühjahre
5807 seineResignation der Landesdirections-Vicepräsidentenstelle an den
Fürst-Primas nach Aschaffenbürg, die auf wiederholtes Andringen
im September angenommen wurde. Von diesem Zeitpuncte an lebte er
ausschließlich den Wissenschaften. Seine vorzüglicheren im Drucke erschie-
nenen Arbeiten sind: Botanische Excursion auf die bayer. Gebirge. ( In
Hoppe's botanischem Taschenbuche von 1801.) -7- Galvanische Versu-
che in manchen Krankheiten. Herausgegeben mit einer Einleitung in
Bezug auf Erregungstheorie von I. U. G. Schäffer. Regensburg
1803. — Reisen in die rhälischen Alpen, vorzüglich in botanischer Hin-
sicht, und botanische Wanderungen in den Böhmerwald, mit Tabellen,
Nürnberg 1306. — Reise durch Tyrol nach Italien, mit Kupf., Re-
gensburg 1306.,— Aevizio 3axil>gß2i-um iconibuä illus^llta, eb.
1810—22. —Über den gegenwärtigen Standpunct der botanischen Wis-
senschaft, und die Nothwendigkeit, das Studium derselben zu erleichtern.
(In den Denkschriften der botanischen Gesellschaft zu Regensburg
l815.) — Abhandlung über die Pflanzenkunde in Böhmen. (Aus den
Abhandlungen der böhm. Gesellschaft der Wissenschaften besonders abge-
druckt.) 2 Thle. Prag 1317—13. — Versuch einer geognostisch-bota-
nischen Darstellung der Flora der Vorwelt, mit Kupf,, 6 Hefte, Leipzig
und Prag l3l0—33. Verschiedene kleine Aufsätze in der Negensburger bo-
tanischen Zeitung, den Denkschriften und andern periodischen Schriften.
Sternberg, Franz Grar v./ Commandeur des kaiserl österr.
Leopold-Ordens, k. k. wirkt. geh. Rath, OberstlandesJä'mmerer des Kö-
nigreichs Böhmen, Präsident der Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde
in Prag, Mitglied der Akademie der vereinigten bildenden Künste in
Wien, Ehrenmitglied der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaf-
ten, Ausschußmitglled der Gesellschaft des vaterländischm Museums in
Böhmen, wurde am 4. Sept. 1763 zu Prag geboren, befand sich
aber noch in den Kinderjahren, als seine Mutter, Gräfinn Auguste
v. St. , Erbinn der Manderscheid'schen Besitzungen am Rheine
wurde, und die ganze Familie dahin übersiedelte. In Cöln genoß er
den unterricht des gelehrten Canonicus Wal l raf . Noch jetzt besitzt
das böhm. Mufaum viele Versteinerungen und vulkanische Gebilde aus
der Eichel, welche St. in dieser Iugendperiode gesammelt hatte. 1787
unternahm er mehrere Reisen nach Frankreich und den Niederlanden,
und nahm dann seinen bleibenden Wohnsitz wieder in Prag, wo sich
um jene Zeit eine große wissenschaftliche Thätigkeit zeigte. Dobner ,
Pelzel undDobrowsky wirkten in der Geschichtsforschung,Born's
Eifer theilte slch den Naturforschern mit und Dr. Ioh . Mayer arbei-
tete rüstig mlt seinem F^imde Born. St. schloß sich diesem Kreise an,
uitter dessen Zieroen er bald gerechnet wurde. Binnen Kurzem bemerkte
St., daß eine Sammlung nach allen wissenschaftlichen Richtungen dle
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie