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198 Steyermark. I I . Geographie und Statistik.
5,343, der Schocket nördlich von Orätz 4,773, der Erzberg bey
Eisenerz 4,590 , das Schloß Kaiserau am Lichtmeßberge 3,330,
der Wildonerberg 1,764, das Felsenschloß K r o n e g g über Nie-
gersburg 1630, und der Luttenberg 383 Fuß. Außer seinen höheren
Gebirgsgegenden und einigen sandigen Uferstrecken, vorzüglich an der
Mur, hat St. einen größtentheils sehr fruchtbaren Boden. — Die
Zahl der Einwohner dieser Provinz belauft sich auf 950,613. Ihrer
Abstammung nach unterscheiden sie sich in Deutsche (meistens bayerische
Abkömmlinge) und Slaven von verschiedener Abkunft (im Marburger
und Cillier Kreise), wie es ihr Sprach-Dialect beweist. — Die Zahl
der Wohnorteist 3,705, darunter 30 Städte mit 37 Vorstädten, 96
Markte und 3,539 Dörfer mit 165,113 Wohnhäusern..— Die meisten
Landeseinwohner bekennen sich zur katholischen Religion, im oberen
Lande St.'s sind aber auch mehrere lutherische Gemeinden, die ihre
eigenen Bethhäuser haben; Juden werden, außer auf dem Gratzer
Markte, hier nicht geduldet. —Die Landwirthschaft, der Hauptnah-
rungszweig des Steyermärkers, ist es dennoch nicht völlig, da der
Bergbau und die sich auf die Metallerzeugung durch solchen gründenden
Gewerbe hier nicht weniger ausgedehnt und wichtig sind. Aller landwirthl
fchaftlich benutzte Boden hat wenigstens einen Flächenraum von 3,306,506
Joch zu 1,600Klafter WienerMaßes; davon sind aber allein 1,507,214
Joch Waldungen und 538,369 Joch Alpen- und Huthweiden, und
nur 558,573 Joch beständige Ackerfelder. Die Wiesen erstrecken sich
über 436,934 Joch und die Weingärten über 50,758 Joch, woraus
sich die Wichtigkeit dieses Culrurzweiges in St. beurtheilen läßt, der
auch hier zum Theil ein Product von vorzüglicher Güte hervorbringt, z. B,
auf dem Luttenberge und in den Umgebungen von Radkersburg,
Gonowitz, Sau ritsch, Rann und andern Ortem Von nicht
minderer Wichtigkeit ist die <)bstbaumzucht, besonders um G ratz, so-
wohl in Absicht des Handels mit frischem und gedörrtem Obste selbst,
als auch in Hinsicht der starken Cyder-Bereitung, die hier Statt sin-
det. Der Flachs-, Hanf- und Mohnbau verdient übrigens eben so, als
die einträgliche Speiksammlung auf den Alpen, bemerkt zu werden. —
So günstig die Lage und Beschaffenheit des Bodens der Viehzucht ist,
so ist sie doch selbst nicht diesen Vortheilen angemessen bestellt. Das in
allen k. k. Erblandern / und so auch hier, eingeführte Beschäl-Institut
hat bereits auf die Pferdezucht in Bezug auf die Verbesserung deo'Pfer-
deschlages nützlich gewirkt. Man sindet auch in verschiedenen Landesthei-
len, besonders im Gratzer Kreise, im Mürzthale, im Brucker Kreise,
um Rann im Cillier Kreise :c. vorzüglich schönes Hornvieh. Die Schwei-
ne-, Gestügel- und Bienenzucht macht in einigen Gegenden einen
landwirthschaftlichen Hauptzweig aus. Die Fischerey ist durchdieMenge
vortrefflicher Gattungen von Fischen ausgezeichnet, dagegen die Jagd
winder wichtig, obschon auch diese sowohl an Gesiügelwild, als an ei-
nigen Arten Roth- und Pelzwild geschätzte Producte liefert. — Den
größten Reichthum besitzt St. aber im Innern seines Bodens, sowohl
an den meisten Metallen, Erdharzen und Salzen, als auch an den
Nützlichsten Stein- und Erdarsen. In der nördlichsten Kalkalpen-Reih?
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie