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200 Steyermark. I I . Geographie und Slatistik.
Gewinnhündel wird noch durch die Vortheile eines höchst wichtigen Tran«
sirohandels beträchtlich vermehrt, welcher durch St. geleitet ist. So
wichtig indessen der Handel dieses Landes ist, so hat doch St. keinen
einzigen großen Handelsplatz. DerVerkehr geschieht von mehreren Orten
zugleich und ist im Großen vorzüglich von den Plätzen Wien und
Triest abhängig. — Zu Grätz hat die politische Landesbehörde
(das Gubernium) ihren Sitz. Daselbst, so wie zu M a r b u r g ,
C i l l i , Brück undIudenburg aber befinden sich die derselben
untergeordneten '5 Kreisänner des Landes. — Die Justizverwaltung
hat die nähmliche Einrichtung wie in Osterreich ob und unter der
Enns/ und die ähnlichen ersten Behörden bestehen auch hier für sol-
che, aber eine Ober - (eigentlich Mittel-) Behörde oder Aopellacionö,
und Criminal-Ode>gerichr ist nicht in dieser Provinz, sondern die Iu-
stlzpstege besorgt in zweyter Instanz das Appellations - und Crimi-
nal-Obei-gericht, welches zu Klagen fürt in Kärnthen seinen Sitz
bat. — Die.Katholiken, als die glößte Mehrzahl der Einwohner
St.'s, haben zu geistlichen Vorstehern den Fürst-Bischof zu Grätz
svon Seck au genannt) und den Bischof zu Leoben, welche beyde im
Lande ihren Sitz haben; dann die Fürst-Bischöfe zu Gurk und La-
vant in Karnthen, deren Kirchensprengel sich hierher ausdehnen. Die
merkwürdigsten geistlichen Stifte sind, nebst einem adeligen Frauenstifte
(ohneKlostergelübde) zu Grätz: Das Chorherren snft zu Vorau, das
Cisterz-ienserstifr Ra in , und die Benedictinelstme zu Admonr und
St . Lamb recht; dann haben mehrere Mönchsorden Klöster in St.,
worunter die Barmherzigen ein männliches und die Elisabethinernon-
nen ein weibliches Krankenspital, so wie die Nrsulinernonnen tine Mäd«
chenschule zu Grätz unterhalten. —^ Der öffentliche Unterricht ge«
schieht nach den nähmlichen Grundsätzen und in einer ähnlichen Ausdeh-
nung wie in Niederösterreich. Zu Grätz sind eine wohl dotirte Umver>
sitat, das vom Erzherzog Johann gestiftete Ioannäum mit wichtigen
antiquarischen und naturwissenschaftlichen Sammlungen, ein Gymnasium
und mehrere Specialschulen; zu Admont eine theologische Lehran-
stalt, und daselbst, wie zuVorau, Marburg, J u d e n bürg
und C i l l i , Gymnasien. — Nicht minder wichtig sind ferner die
zahlreichen Humanitats - Anstalten , worunter die Krankenspitäler und
Armenversorgungs-Institute, dann der ergiebige Stipendienfond für
Studirende, vorzüglich bemerkenswerth ; außer diesen aber gibt es
auch in vielen anderen Orten St.'s Armenversorgungshauser. — Zur
Leitung aller Militär - Angelegenheiten St.'s und der angranzenden
Provinzen Illyrien und Tyrol besteht zu Grätz ein Generalcommando.
— Die Einrheilung des Herzogthums St. geschieht in 5 Kreise, nähm-
lich den Grätzer, Marburger und CiUier Kreis, welche auch unler der
Benennung Untersteyermark begriffen werden, und den Iudendurger
und Brucker Kreis, die langst den Nal>men Obersteyermark erhalten
haben. St.'s sämmtliche Bäder und Gesundbrunnen sind: Schloß und
Dorf Barn eck, Brucker Kreis, Gesundbrunnen. — Herrschaft
Donnersbach, Iudenburger Kreis, Mineralquelle. — Badehaus
Einöd, Iudenburger Kveis, Gesundbad. — Dorf Fentsch, Juden-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie