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30s S r ö l> c r / 2 o s.
lieferte Stiche. Desoliders crwähnel.5wetth sind auck seine vortrefflichen,
c'lßerst geistreich radirten Ponrats von WienerKünstlern, nachI. Dan.
l> a user's Zeichnung nack der Natur. Ellic seiner vorzüglichsten Leislun
jzen ist das große Blatt: Die Heimkebr des L^n^mannes, nach Wald,
lnüller/ als viertes Kunsivereinsblacr. Seit ^8l9 liefert St. auch die
Modenbilder zur Wiener Zeitschrift, nach Zeichnungen von I. End er, -
welche unbestreitbar de'l Vorzug vor andern in- und ausländischen Wer-
ken ähnlicher Art verdienen. Gegenwärtig hat St> das Blatt für die
Mitglieder des Kunstoeremes zur nächsten Verlosung beynahe vollendet. '
Es stellt den Heldentod Zrinyi's vor Szigeth, nach Kr äfft vor,
und wird, dem Ausspruche oller Kunstverständigen gemäß, eine ,va.
ckere Leistung. Merkwürdig und von artistischem Werthe ist St.'s Do,
sensammlung, aus nahe an 250 Stücken bestehend, mit Miniatur-,
Wasser- und Ohlgemalden, dann auch Zeichnungen und Radirungen
alter und neuer, besonders aber österr. Kün»1ler. Im April ^836 wurde
St. zum Mitgliede der Akademie der bild. Künste in Wien ernannt.
Stöder, Ios., verdienstvoller Kupferstecher, ist geboren z>l
Wien den 13. Iuny 1768. Sein Vater war Straßenpächter, und
bestimmte ihn für das Kanzleyfacb; St. trat jedoch nach absolvirten
Grammaticalstudien und Humanioren aus Liebe zur Kunst in die
Akademie der bildenden Künste, studirte daselbst unter Schmu zer's
und 9)/aurer's Anleitung die Zeichnen- und Kupferstecherkunst auf
das fleißigste, und errang sich bald 2 Preise Nach einem zwölfjährigen
Studium auf der Akademie, wobey er sich in dem zu seinem Kunstfache
nöthigen Zweigen vollständig ausbildete, und sich besonders die gründ«
lichsten technischen Kenntnisse erwarb, schloß St. mit dem damahls be-
siehenden Kunst- und Industrie-Comptoir in Wi"en einen Vertrag,
in dessen Folge er als Director der von demselben gegründeten geogra«
phischen Kupferstecherschule angestellt ward, welche Stelle St. durch
13 Jahre mit vieler Auszeichnung versah und wobey ihm vieleKünstler
ihre Ausbildung zu verdanken hatten. Nach Auflösung dieses Instituts
arbeitete St. wieder auf eigene Rechnung, seiner Thätigkeit und Sacht
kenntniß fehlte es nie an Bestellungen, und noch gegenwärtig ist et
unermüdet beschäftigt. Die Zahl seiner Leistungen lst sehr groß; die
vorzüglicheren derselben sind: Ovid's Verwandlungen im Vereine mit
Blaschte, Mannsfeld, Gerstner :c., erschienen mit Text 1793,
und St. lieferte dazu 75 Kupfer. Bildliche Darstellungen aus dem alten
und neuen Testamente mit Text, Wien bet) Ludwig, wozu St. bey 5l)
Blätter lieferte. Kupfersammlung zu den Werken der vorzüglichsten Dichter
Deutschlands (Schil ler, Bürger, Goethe :c.). Eine Gallerie
der Heiligen, nach W. Rieder's geistvollen Zeichnungen in Stahl ge-
stochen und bey dem Kunsthändler Mü l l er in Wien ausgegeben.'End-
lick lieferte St. noch viele Kupfer zu Taschenbüchern, zu Wieland's
Und Klopstock's Werken, mehrere Ticelkupfer, Vignetten ;c. Unter
den vielen von ibm gebildeten geschickten Künstlern ist vor allen sein
Sohn Fran; St . (s. d.) mit Auszeichnung zu nennen, außerdem
äuch Kovatsch, Leop. Bayer, I o h. und Leo p. Mül ler :c.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie