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^ Straf fer . — Strassoldo, d ieGrafen. 215
dessen lebte er noch einige Jahre ruhig in Leitmeritz, biS er seine Rech.
nungen über die Einnahme der königl. Einkünfte in Ordnung gebracht
hatte. 1627 aber erhielt er den Befehl, Böhmen zu verlassen. St.
zog nach Pirna und dann nach andern Städten in Sachsen, bis er sich
endlich zu Thorn in Preußen niederließ, wo er eine kleine Landwirth-
schaft pachtete. Seiner bekannten Gelehrsamkeit wegen erhielt er 1647
ein öffentliches Lehramt bey dem Gymnasium zu Tho rn , welchem er
durch 10 Jahre mit allgemeinem Beyfalle und Ruhme vorstand; er
starb daselbst 1657 im 75. Jahre seines Alters. St. hinterließ 2 treffliche
Werke: vs majegtats Vojema, welches nichtHn Drucke herauskam,
und 15.65 puklica Lojema, wovon 4 Auflagen erschienen; eine zu Ley-
den bey Elzevi r , welche nur 18 Capitel enthielt; die 2. von dem
Verfasser selbst verbesserte und in 20 Capitel eingetheilte Auflage erschien
daselbst 1643; die 3. ward mir einer Vorrede von Fried r. Roth-
scholtz zu Amsterdam 1713 gedruckt; die 4. endlich ist der neueren
Ausgabe der (Kommentar. (^o!6a5ti de Il.6gnc) Lokemias von 1719
beygedruckt. St.'s Werk entwickelte nachmahls Corn ova (s. d.). Eini-
ge artige lateinische Gedichte, welche St. auf den Tod seiner Freunde
schrieb, sind ein Beweis, daß er eine,nicht gemeine Anlage zur Dicht^
kunst hatte.
Strasser, Gabr^, Stiftsbibliothekar, Archivar und öffentlicher
Lehrer der griechischen Gprache an dem k, k. Lyceum zu Kremsmün-
sier, NM>e den 15. Febr. 1752 zu Steinbach, einem Dorfe im
Traunviertel, geboren und ward, nachdem er seine früheren Studien
mit Auszeichnung zurückgelegt hatte, 1766 Benedictiner zuKrems-
münster. Al^er ander hohen Schule zu Sa lzburg 1777 das geistliche
Recht hörte, ward er von dem damahligen Erzbischofe zum Priester ge-
weiht. Seine Talente und Kenntnisse wirkten ungemein segensvoll, als
er nach Kremsmünst^r zurückkam, und dort als Catechet an der deut-
schen Hauptschule angestellt wurde. Spater war er an der damahli-
gen Akademie durch viele Jahre Classenlehrer und "Lehrer der Poesie.
Seine Hauptbeschäftigung, wozu ihn Sinnesart u.nd geläuterte Vor-
kenntnisse hinzogen, und wobey ihm sein treffliches Gedächtniß so gut zu
Statten kam, war aber Geschichtforschung. St. widmete derselben jede
erübrigte Stunde, und die Vorganger Pachmayer und Rettenpa-
cher spannten seinen Eifer noch hoher. Erstarb den 6. April 13 l4.
Gedruckt sind von ihm: Liozrapkica NremkeNi l l l . ^.Kbati5 drerni-
lanenzig vita äelunc^i epiztola, Steyer 1300. —< Kremsmünster aus
seinen Jahrbüchern, 1 Thl., eb. 1310.
Strassoldo, die Grafen, stammen aus dem Friäulischen, aus
der Gegend von Palma nuova, wo ihr Stammschloß sich befindet. I u-
liusCasar blieb 1596 als k. k. General gegen die Türken. Raimund
Anton wurde den 5. Iuly 1557 Bischof in Eichstädt. Pomp ei us,
Nicolaus, Franz, Ca r l , Johann, Math ias und Horaz
wurden 1604, und Vei t 1693 Mitglieder der steyer. Landmannschaft.
Mar t i us wurde 1627 Regierungsrath aus dem Herrenstande in
Steyermark; nicht minder den 12. Aug. 1671 Ve i t , ingleichen Jo-
seph Graf v. St. den 28. Iuly 1716. — Ju l i us Graf v. S t . ,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie