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Straßgang. — Sträube. 219
Belohnungen für diejenigen Individuen und Gemeinden ausgesetzt,
welche sich bey freywilligem Baue besonders auszeichnen. l816 wurde
eine fünfzigjährige Wegmauth für diejenigen Privaten oder Gesellschaf-
ten bewilligt/ welche chausseeartige St. herstellen und erhalten. S.
Charten.
Straßgang , steyermärk. Dorf im Grätzer Kreise, in dessen
Nähe die Kirche Maria-Straßgang, wohin die Grätzer alle Jahre am
Florianstage Wallfahrten unternehmen.
Stratimirovics Edler von Rulpin, Stephan, Erzbischof
der orientalisch - griechischen nicht unirten Kirche und Metropolit zu
Carlowitz, Großkreuz des Leopold-Ordens, und k. k. geh. Rath,
stammt aus einer alren adeligen, später von Kaiser Car l V I . mit einem
Landgut dotirten Familie; ist geboren auf dem väterlichen Gut Kul-
pin den 27. Dec. 1757. Nach absolvirten Studien auf der damahls
Ofner, jetzt Pesther Universität widmete er sich 1733 dem geistlichen
Stande, und wurde 1786 als Archimandrit (Abt) des Klosters Krus-
sed o l, in seinem 29. Lebensjahre zum Ofner Bischof, 4 Jahre darauf
aber, nähmlich den 14. Nov. 1790, nach Ableben des Erzbischofs Putnik,
zum Erzbischof und Metropoliten gewählt und 1791 bestätigt; im fol<
genden Jahre mit der Würde eines k. k. wirkl. geh. Rathes beklei-
det, und 1809 für die thätige und glückliche Beylegung der in Sir-
mien 1A07 ausgebrochenen Bauernunruhen mit dem Großkreuz des k. k.
Leopold-Ordens geziert. Die ko'nigl. Gesellschaft der Wissenschaften zu
Göttingen sandte ihm 1317 ein Aufnahms - Diplom als Ehren-
mitglied. Er ist das geistliche Oberhaupt aller in den k. k. Staaten leben-
den (bey dritthalb Millionen starken) Glaubensgenossen der morgenländi-
schen nicht unirten Kirche; unabhängig von jeder andern ausländischen
und inländischen geistlichen Iurisdiction. Seine vielfältigen Verdienste
um seine Kirchengenossen sind von Bedeutung und großem Umfange.
Überzeugt von der dringendsten Nothwendigkeit der Geistesbildung wandte
er seine erste Sorge nach seiner Erhebung zum Erzbischofe unter An-
dern der Einrichtung zweckmäßiger Lehranstalten zu. In Carlowitz
fand er kaum einige dürftige Spuren der dort einst vorhanden gewesenen
lateinischen Schulen. Durch seine Bemühungen entstand der erste ziemlich
bedeutende Fond dieser nunmehr blühenden Lehranstalt. 1794 ward auch
die dasige Clerical-Schule gegründet. St. steuert zum Fortbestand dieser
Anstalten alljährlich aus Eigenem beträchtlich bey. Die nunmehr unter
dem Clerus der orientalischen Kirche bemerkbaren Fortschritte an Bildung,
und Befähigung zum Volksunterricht kommt auf Rechnung des Erz-
bischofs St.
Sträube, Kmanuel, Registraturs - Accessist bey der k. k. vereinig-
ten Hofkanzley , ist geboren den 4. Dec. 1300 zu Nikolsburg in
Mähren, studirte an dem dortigen Piaristen-Gymnasium die Humani-
täts- und philosophischen Studien, dann zu Wien die Rechte, prac-
ticirte einige Jahre, und erhielt sodann obige Anstellung. Schon
" früher Jugend beschäftigte er sich mit Schriftstellerey und er ist in
Hinsicht auf Quantität ziemlich fruchtbar zu nennen. Die meisten in-
ländischen Zeitschriften literarischen Inhalts, vorzüglich aber die Zeit-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie