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Stry (Fluß). — Stubenberg, die serren. 227
Der Handel mit Strumpfwirkerwaaren ist daher ganz zum Vortheile
des lombardisch-venetianischen Königreiches, des Landes unter und ob
der Enns, dann Böhmens, Mährens und Schlesiens, welche beynahe
den ganzen österreichischen Staat mit gewirkten Waaren versorgen. Das
lombardisch-venetianische Königreich verschickt noch viele seiner seidenen
Strümpfe, die auch im Auslande Absatz finden; Wien verschickt seilie
gewirkten Waaren meistens nach Steyermark, Kärnthen, Illyrien,
Italien und Ungarn, und seine Petinets-Arbeiten auch nach Böh-
men, Mähren, Schlesien und Galizien; leinene Strümpfe werden
aus dem nördlichen Böhmen, schafwollene aus Böhmen, Mähren,
Schlesien und Oberösterreich weiter versendet. Die gewalkten Duxer
Strümpfe gehen seit Kurzem bis nach Italien. Selbst nach Leipzig
sind in der neueren Zeit von Wien aus Waaren geschickt worden, un-
geachtet noch immer auch sächsische Strumpfwirkerwaaren über die Gränze
hereinkommen.
S t r y , Fluß in Galizien, entspringt bey Wys lowin den Kar-
pathen, ist wegen seines starken Falles sehr reißend, verändert oft sein
Bett, hat keine festen Ufer und ergießt sich in den Dniester.
S t ry , galiz. Stadt und Hauptort des Stlyer Kreises, Sitz des
Kreisamtes, mit Gräben und Wällen umgeben, in einer ziemlich frucht-
baren und gut angebauten Gegend, am linken Ufer des Flusses Stry,
über welchen hier eine hölzerne Brücke führt. Die Stadt gehört, ob-
wohl sie größtentheils von Juden bewohnt wird, und noch das Ansehen
anderer Iudenstadte hat, doch zu den besseren Galiziens, und einige
Gassen nehmen sich ziemlich gut aus. Sie zählt 254 Häuser mit 2,700
Einwohnern (wovon mehr als die Hälfte Juden), hat ein Schloß, eine
Kreisbauptschule und eine Madchenschule.
Stryer NreiS in Galizien, wird gegen Süden von Ungarn,
gegen Westen vom Samborer, gegen Norden vom Brzezaner, und ge-
gen Osten vom Stanislawower Kreise begränzt. Er begreift m seinem
Umfange 103-'^ geograph. Q. M. In 2 Städten, 10 Märkten und
277 Dörfern wohnen 177,000 Menschen.
Strzyszow, galiz. Marktflecken im Iasloer Kreise, in einer
schönen und fruchtbaren Gegend gelegen, und großentheils von Juden
bewohnt, da unter den 1,063 Bewohnern 550 jüdische sind. Derchrist-
liche Theil der Bevölkerung treibt Landwirthschaft und Töpferey; die
Juden leben meistens vom Gewinne der Märkte.
Stubeck, steyermark. Dorf im Grätzer Kreise, mit einem Eisen-
bergwerk in der Nähe.
Stubenberg, die Herren, eines der ältesten und einst mäch- /
tigsten Geschlechter des gesammten Adels von Steyermark, welches
durch Sage und merkwürdige Thaten lebendig in dem Andenken ihrer
Landsleute bleibt. Sie besaßen Stubenberg, Stubeck, Ober«
Kapfenberg, Unter-Kap fen berg, Gü l ten , Gutenberg,
Mureck, Wieden, Bertholdstein, Schwanberg, Schlei-
nitz, Kaisersberg, Haus am Bacher, Ebersfeld, S t . I o -
hann, Ankenstein, Ober-Rad kersburg, Katsch, Wurm-
berg, Frauenbura und noch mehrere kleinere Herrschaften in
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie