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256 Szirmay, das Geschlecht.
selbst der ritterliche König von einem Pfeil getroffen leicht verwundet
ward), sein Leben verlor. Seinen Nachkommen befestigte Ludwig
(1352) den Besitz von Sz i rma und Banna (neu hinzugefügt) auf
immerwährende Zeiten, so wie spater (1469) Ma th i as Corv in us,
mit Erwähnung der Verdienste) die sich das Geschlecht der S. um Kö-
nig und Vaterland erwarb. — Gerade um dieselbe Zeit (l35I) war
N ic las von S. Graf von Zowenk (Szo lno t ) , Befehlshaber
des festen Schlosses Ry a l a b , und stellte sich an die Spitze des
Aufgeboths, das er bey der Nachricht von einem beabsichtigten Einfall
der Tataren auf des Königs Geheiß berief. Er fehlte keineswegs unter
jenen Tapfern, die.den Barbaren entgegenzogen, sie jbis zum Bori-
sthenes zurücktrieben, und ward zum Lohne für seine ausgezeichnete Ta-
pferkeit noch in demselben Jahre zum Grafen von Ugocsa ernannt.
Treu an ihrem König S ieg mund hingen alle 3 Söhne des ober-
wahnten Pau l ' s , und erwarben sich mit dessen Dank eine ehrenwerthe
Stelle auf dem glänzenden Stammbaum. Johann geleitete die Prin-
zessinn Hedwig , als sie endlich (1385) von ihrer Mutter Elisabeth
zur Besitzergreifung des polnischen Thrones entlassen wurde, im Ge-
folge der Getreuen nach K rakau , blieb auch nach der Vermahlung
derselben mit dem litthauischen Jag e l lo in Polen, und erhielt.'im Si-
rader Palatinate große Besitzungen. Diese scheinen jedoch nicht auf sei-
ne Kinder übergegangen zu seyn, oder vielleicht er selbst nicht ein-
mahl sein Leben dort beschlossen zu haben, denn sein Sohn Niclas
erhielt eine Domherrnstelle zu E r l a u , die ihm den Weg zum bischöfli-
chen Stuhle alldort (1333) bahnte. — Früh schon hatte sich Paul's
zweyter Sohn, Peter , dem geistlichen Stande gewidmet, und ward
von König S iegmund zu seinem Hofcaplan bestellt, eine Würde,
die zu jener Zeit um so bedeutender war, als mit derselben gar oft (bey
Abwesenheit des Kanzlers, oder dringenden Fallen), die Ausfertigung
königl. Befehle, Urkunden und Handvesten verbunden war. Als sol-
cher begleitete Peter sammt seinem Bruder Georg seinen König zum
Kirchenrathe nach Consta nz (1414), von dort, auf jenen gutgemein-
ten, aber etwas abenteuerlichen Reisen durch Spanien, Frankreich und
England, stets und überall S iegmund mit Rathund That bey-
stehend, dienend, ergeben sich erweisend. So ertheilte denn auch der
König nach seiner Rückkehr nach Constanz, beyden Brüdern und ihren
Vettern am Magdalenenrage (1417) einen Bestatigungsbrief aller ihrer
Besitzungen und ihres Wapens, des schon erwähnten Krebses, dem nun
ein grüner, hoch von seinen Scheren emporgehaltener Kranz beygefügt
ward. — Der Zeitraum, der von Siegmund's Tode bis zu des un-
glücklichen letzten Iagellonen Ende, des ersten Wladis law's kurze,
des nachgebornen Ladislaus's schwankende, des großen Corvin's
ruhmvolle und der beyden Iagellonen unthätige Regierung füllte, fand
die S.'s nicht unthatig im Dienste des Vaterlandes, wenn gleich nicht
mit dem Schwerte in der Faust, doch in verschiedenen Geschäften viel-
fach verwendet. So war S imon mehrere Mahle königlicher Stellver-
treter und von der Ugocser Gespanschaft zum Reichstage (1747) abgeord-
net, der sich mit den Anordnungen beschäftigte, um Kaiser Fried-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie