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258 Szirmay, das Geschlecht.
derts/ durch blutige Catastrophm mit den Türken jammervoll, erschüt.
terte das Reich noch mehr durch die Uneinigkeit des regierenden Hauses,
die eine allgemeine Bewegung zur Folge hatte. Erzyerzog Mathias
berief eine Versammlung der Stande nach Preß bürg (Jänner 1603),
die von den österr. und mähr. Ständen mit Bothschaften beschickt, ein
Bündniß zu Mathias's Gunsten schloß, ward dort^zum König ge«
wählt, und zog in Begleitung eines aus Ungarn, Österreichern und
Mähren bestehenden Heeres gegen P rag , Kaiser Nudolph die ge-
faßten Beschlüsse bekannt zu machen. Von den Zemplinern ward ejne
bedeutende Anzahl Reiter zu diesem Zuge gestellt, und die Anführung
desselben Georg v. S. , Capitän von Kawas, anvertraut. Mit selben
war er nicht bloß bey der Preßburger Zusammenkunft, auch bey jener zu
Prag gegenwärtig. — Unter schwierigen Verhältnissen begann der tha,
tenreiche Wirkungskreis Peter's v. S . , der 1646 zum Vicegespan
der Zempliner Gespanschaft erwählt ward, denn der Linzer Friede (1645)
hatte diese und noch 6 andere Provinzen Georg I. Rakoczy auf Le«
benszeit überlassen, und sie hierdurch in ein schwankendes, unsicheres
Verhältniß zwischen ihrem Gebiether und dem Kaiser (als Oberlehens-
herrn) gebracht. Dennoch wußte der kluge und verständige Mann die
Pflichten gegen Beyde, sowohl bey dem Tokayer Vertrag, als bey dem
Preßburger Reichstag (1647), denen er als Abgeordneter beywohnte,
so glücklich zu vereinigen, daß er sich das Vertrauen Beyder erwarb.
Rakoczy gab ihm alsogleich nach der Rückkehr vom Reichstage einen
auffallenden Beweis seiner Gewogenheit dadurch, daß er ihn zu seinem
Einrichtungs-Commissar des neu geregelten'Religionsgeschaftes in allen
7 Gespanschaften ernannte, worin er auch durch den nächsten, wegen
Ableben Ferdinand'sIV. abgehaltenen Reichstag (l 653) bestätigt und
nach bestens beendigtem Geschäft (1656) von Kaiser Leopold I. zum
Beysitzer der königl. Gerichtstafel ernannt ward. Hatte sich dieser Mann
einen von Vielen gesegneten Nahmen, nicht ohne manche Widerwärtig-
keiten erfahren zu müssen, rühmlich erworben, so waren seinem Sohne
Stephan viel härtere Prüfungen vorbehalten, bis er als Freyherr
und Graf in hohen Würden mit Ruhm und Glanz 1711 endete. Die
Tökely'schen Unruhen hatten bereits mehrere Jahre gedauert. DieVer-
bindungen der Mißvergnügten mit den Türken drohten mit ernsten Gefah-
ren; da ward Stephan S. von Kaiser Leo pol d 1680 ausersehen, um
durch gütliche Unterhandlungen Tökely zur Niederlegung der Waffen
zu bewegen. Nicht ohne Schwierigkeit gelang dieß, indem Stephan
eilten lang genährten Wunsch Tökely's, nähmlich seine Verbindung mit
Helene Z r i n y , der Witwe Franz Rakocz y's, mit deren Hand
sehr große Besitzungen und Reichthümer verbunden waren, zu Stande
zu bringen, und die Abhülfe mehrerer Beschwerden zu bewirten ver-
sprach. Es ward daher ein Waffenstillstand abgeschlossen, wahrend wel-
chem Tökely's Vermählung 1^81 gefeyert und am Frieden gearbeitet
werden sollte. Allein kaum sah er sich im Besitz, als er vom Frieden
nichtS mehr weiter wissen wollte, und vielmehr Sz a thmär, Tokay,
Patak und Ka schau überfiel und wegnahm. Durch diese und einige
spätere Erfolge ermuthigt, wollte Tökely sich zu den ihm neuerdings
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie