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von Al l rann, Ban von Croatien und Slavonien/ unter der unruh-
oollen Regierung Siegmund's, den er 30 Jahre hindurch bey keinem
Wechsel des Schicksals (wie so Viele) verließ, sondern vielmehr in allen
Gefahren begleitete, und auf das kräftigste unterstützte. -,. Im bosni.
scheu Kriege (1403) trug er, wiewohl aus 2 Wunden blutend, nickt
wenig zu jenem großen Siege bey, in Folge dessen König Twartko
gefangen, und im Triumphe zu Ofen eingeführt, sich und sein Rnch
neuerdings der ungarischen Landeshoheit unterwarf. Der Zug in Friaul
und Istrien gegen die Venetianer (1412), unter der Anführung des
löwentühnen Stibor 's glich einem Siegesstugo, indem die Städte
eilten, einander in der Unterwerfung zuvorzukommen. Mit einem star-
ten Heerhaufen stieß Adalbert zu St ibor 's Banner, und theilte Ge-
fahr und Mühseligkeit, aber auch Ruhm und Ehre mit dem Feldherrn.
— Bereits 35 Jahre dauerte das ärgerliche Schisma, das 2 gleichzei-
tige Papste gaben, da kam noch ein dritter dazu, und nun mußte dem
zu weit greifenden Übel Einhalt geschehen. S ieg mund berief in die,
ser Absicht eine allgemeine Kirchenversamnilung nach Eon stanz (1414),
und begab sich selbst dahin, den Vorsitz auf selber zu führen. Seinen
Hofstaat zu verherrlichen, und ihm als Leibwache zu dienen, zogen
980 adelige ungarische Reiter in seinem Gefolge; mit selben 30 Ritter
vom Spital, unter ihnen Prior Adalbert. Nach vielen Zänkereyen
war es S iegmund endlich gelungen, 2 Päpste, Johann XXI I I .
und Gregor X I I . zur Entsagung zu bewegen, allein der dritte, B e-
nedict X I I I . hatte sich nach Spanien geflüchtet, und wollte, wenn
gleich 73jähr-ig, der angemaßten Würde nicht entsagen. Dieß zu bewirken
entschloß sichSiegmund zur Reise nach Spanien, von dort, den Krieg
zwischen Frankreich und Spanien als Vermittler zu endigen, nach Pa-
ris, und auf König Carl's V I . von Frankreich Ersuchen, begab er sich
eMich sogar nach London, wo ihn H e in r ich V. mit großen Ehren em-
psing. Nicht geringer jedoch war die Freude zu Constanz, als der Kö-
nig nach anderthalbjähriger Abwesenheit (1417) dahin zurückkehrte,
und die Geschäfte einen raschen Gang nahmen. Auf allen diesen langen
und weiten Reisen, befand sich Adalbert stets im Gefolge Sieg-
mund's, und bestritt die schweren Kosten aus eigenem Säckel, wie
dieß alles ein Onadenbrief, gegeben zu Constanz am drittenTage nach
Ostern 1413, weitläufig und umständlich beschreibt. Kraft dieses wird
besagtem Adalber t , seinen Söhnen Johann , Ladislaus und
Georg, so wie auch seinen Stammvettern von Nagy -M ih aly die
Befugniß ertheilt, sich einesWapens in Schlachten, Turnieren, Käm-
pfen, Waffenspielen / und allen ritterlichen Übungen zu bedienen. Dieses
bestand aus einem goldenen Bogenthore im blauen Felde, auf dessen Zinken
2 Naben stehend^, einen Ring im Schnabel fest hielten. — Eine andere
Urkunde, gegeben zu R avens bürg am Tage St. Ba rth o lo m a i,
im Jahre 1418 auf der Heimreise von Constanz, bekräftiget die
Schenklmgvon Nagy -M iha l y und Sz ta ra , für besagten Adal-
bert/ seine Söhne Johann , Ladisla u s und Georg , so wie die
übrigen Stammvettern von Nagy-Miha ly . -^ Der gewaltige und
gefürchtete Laurcnz erhielt von seinen ihn hassenden Nachbarn den
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie