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Sztäray. das Geschlecht.
Beynahmen Eörd ögh (Teufel), und vererbte ihn auf seine zahlreichen
Nachkommen, die in verschiedene Zweige getheilt, von ihren Besitzungen
Eördögh von N a g y - M i h a l y , vanTida und von Sztara sich
nannten.—DerKronenstreit zwischen Wlab i s l aw I . , und Elisabeth,
der Witwe Albrecht's, hatte Gelegenheit gegeben, daß sich Giskra
von B randeis im Nahmen der Königinn in den Besitz eines beträcht-
liche.'! Theiles von Oberungarn mit gewaffneter Hand setzte, und auch
nachdem lange schon der Streit um den ungarischen Thron durch den
Tod beyder Herrscher geendet war, darin festhielt. Als seine Bundes-
genossen zogen mehrere Anführer mit geworbenen Scharen im Lande her,
um, nur Raub und Plünderung beabsichtigend. Gefürchtet unter die-
sen war Axamith, ein Pole, der mit einem Heerhaufen von mehre-
ren tausend Mann den kleinen Krieg in den obern Gefpanschaften führte,
sobald er eine Niederlage erlitt, nach dem benachbarten Polen fioh,
wieder zurückkam, und so zur Oeißel Oberungarns ward. Aus niedrigem
Stande entsprossen, diente er in seiner Jugend als gemeiner Kriegs-
knecht bey einem vornehmen Herrn in Polen, entwendete ihm ein reich
mit kostbarem Pelzwerk verbrämtes sammtnes Wannns, und setzte sich an
die Spitze einer Räuberhorde, die später bis zu einem kleinen Heere
anwuchs. Von diesem Diebstahl ward ihm die Benennung (denn Aksa-
mith heißt auf polnisch der Sammt), zuerst als Schimpfnahme, dann
sogar in den Annalen der Zeit verewiget. — Lange schon hatte Ma-
thias Corv inus die Welt mit seinem Ruhm erfüllt, und Ungarn ihnz
gehuldigt, dennoch dauerte der Unfug dieser Räuber fort, denn aus-
wärtige Kriege hinderten ihn, selben zu bestrafen. Eben war Axamith
(l473) dießmahl gar mit 5,000 Mann in Ungarn eingefallen, nnd
hatte mehrere feste Schlösser der Zempliner Gespanschaft, unter selben
auch N ag y -M iha ly, genommen. Der König, diesem ganzen Unwe-
sen ein Ende zu machen, zog selbst (1474) zu Felde, eroberte nach hars
tem Widerstände Nagy -M iha l y , und die übrigen Purgen, und setzte
den siegreichen Heereszug fort, bis die Räuber vertilgt, und Giskra
unterworfen. Bey der Belagerung von N a g y - M i h a l y , das so-
fort den Eigenthümern zurückgestellt ward, fiel der wackere Woywode
von Siebenbürgen, N ic las Csupor, durch einen Steinwurf getöd-
tet, würdig von edlerer Hand zu fallen. — Auf diesem ganzen Zug
zeichneten sich mehrere Edle von N a g y - M i h a l y , als tapfere Krieger
aus, weßhalb ihnen Corv inus als besyndere Auszeichnung (1479) das
Recht der hohen Gerichtsbarkeit (^us ßla^ii) auf ihren Besitzungen
verlieh. Johann von Nagy -M iha l y gehörte zu den ausgezeichneten
Allhängern Zavolya's, der sich besonders nach deS Königs Tode,
Isabel lens seiner Witwe thätigst annahm. Sie ertheilte ihm auch
deßhalb (1545) den Brückenzoll auf beyden Ufern der Laborcz bey
H anaj na, was auch König Ferd inand I. später (1557) für ihn
und seine Nachkommen bestätigte. — Nicht ließ sich in seiner Treue
Andreas von S. durch Johann S iegmund Zapolya erschüt-
tern. Allen Versuchungen kräftig widerstehend, nahm er endlich (1566)
deutsche Besatzung von Lazar Schwendi in seine Burg auf, als sich
Zapo lya zur Belagerung von T o k a y rüstend, im Durchzuge hier
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie