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Tabakbau und Handel. 287
ernannt wurde; er begleitete im August 1765 den Kaiser Franz
und die Kaiserinn Maria Theresia nach Innsbruck, von wel-
cher er den Auftrag erhielt, sich nach Neapel zu begeben, und dem
dorrigen Hofe die Vermählung deö Erzherzogs Leopo ld mit der
Infantinn von Spanien bekannt zu machen. Er starb auf der Rück-
reise zu Görz den l6. Dec. 1765. Seit 31. Iän. 1759 mit Ma>-
ria Br ig i t ta, Gräfinn v. Chotek, TochterdesGrafen Rud olph
y. Chotek, verehelicht, hinterließ Ioh. Graf v. T. 2 Söhne:
Nudolph und Johann. Ersterer kaufte 1793 die Herrschaft Wi-
schenau in Mähren, nachdem er seine schlesischen mindern Standes-
desherrschaften Freystadt, Roy und Deutschleuten verkauft
hatte. Ioh. Graf v. T. wurde Besitzer der, von seiner Mutter, Grä-
finn Chotek, nachmahls wieder verehelichten Gräfinn Canal, herrüh-
renden Herrschaft Misliborzitz, welche gegenwärtig sein Sohn Ios.
Graf v. T. besitzt. Die Söhne des am 7, Iuny 1330 verstorbenen R u«
dolpH Grafen v. T., Lords-Viscount Taaffe Corren, Barons
zuBallymote/ Pairs von Irland, geboren den 6. Oct. 1761, Herrn
der Herrschaften Eli schau in Böhmen und Wischen au in Mähren,
vermählt mitIosephine Gräfinn v. Haugwitz, Tochter des k. k.
geh. Rathes und Besitzers der Grafschaft Namiest inMähren, Hein-
rich Grafen v. Haugwitz, sind: Franz, k. k. Major, geboren den
2. May 1739, und Ludwig, Ritter des Iohanniter-Ordens, k. k.
geh. Rath, oberster Iustizpräsident, Präsident bes obersten Gefällsge-
richtes, Curator der k. k. Theresianischen Ritterakademie, Doctor der
Rechte, Mitglied der juridischen Facultat und 1336 Rector Manifi-
cus der Wiener Universität, Mitglied der k. k. Landwirthschafts-Gesell-
schaft in Wien> geboren den 25. Dec. 1791; wirkte vor feiner Ernen-
nung zum Präsidenten der obersten Iustizstelle 1829, bereits in mehreren
hohen Staatswürden als Gouverneur in Steyermark, dann in Galizien
und als Hofkammerpräsident.
Tabakbau und Handels Der T. wird vorzüglich in Ungarn
und Siebenbürgen betrieben. Den bedeutendsten T. besitzt unstreitig Un>
gärn, wo sich das jährliche Erzeugniß über 300,000 Ctr. belauft; man
hat vor mehreren Jahren berechnet, daß dort nahe an 100,000 Men-
schen damit beschäftigt waren. Die vorzüglichsten Sorten des ungar.
Tabaks sind: Tolna er, Kospallager, Muraközer, Hidaser,
Gömörer, Araber, Debröer, Debrecziner, Lettniger,
Palanker, Waizner u. A. Zum Schnupftabak eignen sich vor-
züglich: Der Szegediner, Debröer, Fünftirchner, Kapu-
värer, Insulaner u. A. Da das ungar. Blatt schon von Natur
sehr wohlriechend ist und eine schöne Farbe hat, so bleibt der gewöhnli-
che Rauchtabak ohne alle künstliche Zubereitung, weßhalb er wohl auch
der Gesundheit am zuträglichsten seyn möchte. Im Lande selbst wirdun-
gemein viel verbraucht; selbst der Bettler, wenn er um eine Gabe bit-
tet, nimmt die Pfeife nicht aus dem Munde; ausserdem, versieht es aber
auch größtenthei'ls die ärarischen Tabakfabriken des österr. Kaiserthums
und verschickt noch Manches, nach dem Auslande. Kaiser Joseph I I .
llesi auch mit amerikanischen Tabaksamen Versuche anstellen, die jedoch
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie