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bakpachtungs-Contracten eigentlich nur die Nahmensträger des Diego
d'Aquilar, welcher am 14. Nov. 1737 endlich wieder in eigener
Person auftrat. Dieser übernahm in Folge des mit ihm abgeschlossenen
Contractes mit 1. Jan. 1738 die Pachtung dieser Gefalle gegen jähr-
liche 206,000 Gulden Pachtschilling in den ersten 2, und 260,000
Gulden in den folgenden 3 Jahren. — Unterm 4. Iuly 174l wurde
mit Diego d'Aquilar wegen fernerer Verpachtung der Tabakgefalle
in Osterreich unter und ob der Enns, dann in den innerösterr. Län-
dern contrahirt, und der Vertrag bis 1748, und zwar für 1743—46
um den damahligen Pachtschilling von jahrlichen 260,000 Gulden, für
H747 und 1743 gegen jahrliche 270,000 Gulden erweitert. — Am 30.
April 1744 übernahmen die Stände des noch unter der österreichischen
Regierung gebliebenen Schlesiens die dortländigen Tabakerträgnisse um
jährlich 6,666 Gulden 40 Kreuzer, und die böhmischen Stande mit
Vertrag vom 21. Iuny 1744 die dortigen, um jährliche 150,000 Gulden;
von den mährischen Ständen hingegen wurden diese GefäNe damahls
wieder an das Ararium abgetreten. Obgleich unterm 24. Oct. 1747
die Tabakpachtung in Mähren dem Hofkammerrathe Ioh . v. Grimm
gegen jährliche 50,000 Gulden auf 3 Jahre contractmäßig überlassen
worden ist, so sprach man dach denselben schon im folgenden Jahre sei-
ner minder günstigen Vermögensumstände wegen von den Pachtverbind-
lichkeitm los, und von ihm übernahmen die dortländigen Stände aber-
mahls die Pachtung vom 1. Nov. 1743 an auf 10 Jahre gegen die mit
Grimm geschlossenen Verbindlichkeiten. — Mit Schlüsse 1743 war die
Diego d'A q u il ar'sche Pachtung zu Ende, und es begann mit An-
fang 1749 für die Länder Osterreich unter und ob der Enns, für Steyer-
mark, Krain, Kärnthen, Oö'rz, Oradisca, Triest und Fiume auf
die folgenden 10 Jahre eine neue Tabakpachtung mit Ios. Pin zig er
gegen jährliche 330,000 Gulden, welche in vorhinein abzuführenden
Ouartalsraten zu berichtigen waren. Der von dem vorigen Pächter aus-
gewiesene Vorrach im Werthe von 111,778 Gulden 36 Kreuzer wurde
ihm ohne Interessen oder Bestandgeld überlassen. — 1759 bis Ende
1763 machten die niederösterreichischen Stände einen Versuch mit der
Pachtung dieser Gefalle, aber nicht mit dem besten Erfolge. Demnach
begann mit 1. Iän. 1764 die Ad am D echa u-Purkn er'sche Tabak-
pachtungs-Compagnie in sämmtlichen österreichisch-böhmischen Erblän-
dern auf 10 Jahre gegen jährliche 1,010,000 Gulden in dem ersten,
dann jährlich 1,2l0,000 Gulden in den übrigen 9 Jahren, welche ra-
tenweise vorhinein entrichtet werden sollten. — Das Unternehmen dieser
Gesellschaft war nicht glücklich, es begann daher mit t. Iän. 1765 in
Österreich ob und unter der Enns, in Böhmen, Mähren und Schlesien
unter Löwel Hon ig , Baruch und Comp. gegen jährliche 900,000
Gulden Pachtschilling, und gegen eine Caution von 100,000 Gulden
eine abgesonderte Pachtung auf 10 Jahre. Diese Gesellschaft übernahm
endlich die Pachtung in den sämmtlichen Erbländern gegen den nähmli-
chen Pachtschilling (1,210,000 Gulden), welchen die vorige Compagnie
gebothen hatte, und führte das Geschäft mit glücklichem Erfolge und
großem Gewinns fort. Dieser Pachtzins wurde 1774 auf 1,792,2^0
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie