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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe See-V, Band 5
Seite - 285 -
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T a p e z i e r - A r b e i t e n . 285 schen Papier-Tapeten in keiner Hinsicht mehr den ausländischen nachste- hen. 2« der genannten Fabrik werden jährlich 15—20,000 Rollen fer- tiger Tapeten geliefert. — Der Handel mit Papier-Tapeten war in früheren Zeiten ganz passiv; mit Errichtung von Tapeten-Fabriken ver- minderte sich die Einfuhr immer mehr, und jetzt werden sogar viele Ta- peten nach Deutschland (selbst bis Hamburg), nach Italien, Polen und Rußland versendet; nur war einige Zeit der Absatz nach Polen und Nußland gehemmt. Sonst gingen auch viele nach der Moldau und Wa- lachey. — Von den neueren Tapeten sind die Iristapeten noch immer beliebt. Die erwähnten Fabrikanten S p ö r l i n und Rahn , welche auch die eigentlichen Erfinder dieses Druckes sind, und bereits 1813 eine Art Irisdruck bey Landschafts-Decorationen anwendeten, erhielten au- ßer ihrem ersten ausschließenden Privilegium vom 1. Dec. 1322 noch ein zweytes fünfjähriges den 15. Nov. 1323 auf besondere Vorrichtun- gen, den Irisdruck auf Papier und Baumwollstoffe :c. auszuführen. Tapezier-Arbeiten. Die Tapezierer sind im österr. Staate überall zünftig, ungeachtet auch einfache Befugnisse zur Ausübung die- ses Gewerbes verliehen werden. Die Wiener Tapeziererzunft hat eine Handwerks-Ordnung vom 23. Aug.'1773, wornach die Lehrzeit 4—5 Jahre dauert, und das Meisterstück in der Verfertigung eines Cabriolet- sessels mit Armen, eines runden Canapees und eines Pavillonsbettes nach französischer Art bestehen soll. Uberdieß wird von Jedem, der sich um ein Tapezierergewerbe bewirbt, gefordert, daß er sich über seine Kenntnisse in der Zeichnungskunde und einem Theile der Waarenkunde durch Zeug- nisse ausweise. — Der Tapezi-rer Georg I u n i g l in W ien er- hielt den 1. April 1322 ein fünfjähriges ausschließendes Privilegium auf die Verbesserung der gegenwärtig üblichen Möbelpolsterung, welche er mittelst einer eigenen Zubereitung des Hanfs und mit Beyhülfe eiserner Springfedern so elastisch macht, daß sie der Polsterung mit Roßhaaren nicht nachstehen soll. Seit 20 Jahren hat sich in diesem Zweige der Ge- schmack wesentlich geändert, ob es gleich bey den Möbeln mitunter auf Kosten der Bequemlichkeit geschehen ist. Fast durchaus hat man das französische Ameublement zum Muster genommen. Allgemein werden jetzt die Gestelle oder hölzernen Rahmen selbst gepolstert, wahrend man vorher kleine Matratzen und eigentliche Polster zu Möbeln verwendete. Bemerkenswerth sind auch die elastischen Sesselfedern aus Eisendraht. Überhaupt hat dieser Zweig durch die Fortschritte in der Tischlerey, durch die Verschönerung der Seiden- und Baumwollstoffe, durch die Erhebung der Posamentirerey sehr gewonnen. Remele in Wien hat als vor- mahliger Hoftapezierer sich ein vorzügliches Verdienst um die Empor- bringllng der Tapeziererey erworben. — Alle großen Städte der Mo- narchie sind mit Tapezierern versehen, doch hat Wien hierin den Vor- zug vor allen übrigen. Es sind hier 37 bürgerliche und 17 befugte Ta- pezierer, welche sich durch solide und geschmackvolle Arbeiten, besonders in Möbeln und Tapeten auszeichnen. Die größten Werkstatten haben ^luer. Re iß , Kowy u. A. , auch die des verstorbenen Hoftape- zierers Remele war sehr bedeutend, und in Ansehung der Eleganz der Arbeiten darf die Möbelfabrik von Ios. Danhauser nicht unbe-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe See-V, Band 5
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe See-V
Band
5
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
604
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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