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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe See-V, Band 5
Seite - 352 -
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352 T h ü g u t. Linz als Cameral- und Kriegscaffe-Verwalter/ und hinterließ eine Witwe und 5 Kinder, nähmlich den nachmahligen Freyherrn Franz M a r i a v .T. , einen Sohn Nahmens Johann , welcher als Hofsecte- tär bey der vereinten Hofkanzley starb, und 3 Töchter. Die Mutter er- hielt in Rücksicht der vieljährigen treuen Dienste des Vaters eine Pension, wovon die Hälfte auf die Töchter übergehen sollte. Diese erhielten dann aber 1772 nach Ableben der Mutter, deren ganze Pension in Erwägung der Verdienste des Freyh. v. T. Erst nachträglich und spat wurde ein bloß in der Dienstcaution bestehender Nachlaß des Vaters ausgemittelt, und von der letztverstorbenen Tochter, so wie von dem Freyh. von T. dem Linzer Armeninstitut und dem Invalidenfond überlassen. 1736 zu Linz geboren, absolvirte Freyh. v. T. daselbst die Humanioren bey den Jesuiten. Schon damahls prophezeyten ihm seine Lehrer eine glänzende Laufbahn, und erkannten, als einen der herrschenden Züge in seinem Charakter, jene feste Beharrlichkeit an einmahl angenommenen reiflich durchdachten Meinungen, die ihn durch alle Perioden seines Lebens aus- gezeichnet hat. Mit Anfang des Jahres 1754 trat er in die eben damahls errichtete orientalische Akademie unter dem bekannten Paler Franz. Zugleich horte er auf der Wiener-Universität von M a r t i n i die Rechce undvonLiesganig die Mathematik, auf deren gründliches und gelun, genes Studium die große M a r i a Theresia bekanntlich einen beson- dern Werth legte, und für angehende Staatsmänner günstige Vorbe- deutungen baute. 1755 wurde er als Sprachkna^e zur Internunciatur nach Co n stan t in opel gesendet, welche damahls vom Hofkriegsrat!) ab« hing, und 3 Jahre darnach (1758) als Granzdolmetsch in Eszek ange« stellt. Zu dieser Zeit wollte er sich dem Militärdienste widmen, und hatte sich auch schon eineOfficiersst^lle versichert, konnte aber die Beystimmung seines Vaters dazu nicht erhalten. 1762 ging er mit dem Freyh. v. Pent- ler als wirklicher dritter Dolmetsch nach Constan t inopel , 1763 wurde er nach Wien berufen, zum Hofsectetär in der k. k. geheimen Hof- und Sta^tskanzley ernannt, und später, nach einem Aufenthalte in Hermann sta dr, als Geschäftsträger in Consta nt inopel ange- stellt, nachdem dieser Posten von dem Hofkriegsrathe getrennt/ und der k. k. geh. Hof- und Staatskanzley untergeordnet worden war. Da- selbst rückte T. 1770 zum Residenten, und 1771 zum Hofrath, In- ternuntius und bevollmächtigten Minister vor. Nun in eine höhere Sphäre versetzt, zog er bald die Aufmerksamkeit auf seine Geschäftsführung. Auch wurde er im nächsten Iahre1772, nach dem zuGinrg ew o zwischen den russischen und türkischen Armeen erfolgten Waffenstillstand, dann ztt dem zu Foksan und zu Bukarest abgehaltenen Congresse bevollmäch- tigt, bey welchem Osterreich und Preußen als Vermittler erschienen. Die Reise von Constant inopel dahin machte T. gemeinschaftlich mit dem königl. preußischen Gesandten bey der Pforte und mit den tür- kischen Bevollmächtigten. Obschon aber der Waffenstillstand am 9. Nov. dess. Jahrs bis zum 20. März 1773 verlängert worden war, brachen die Feindseligkeiten zwischen den beyden Mächten doch wieder aus, und endete.-, mir dein Frieden von K a y n a r ö s c h e im Iuly 1774. In diesem Jahre belohnte die Kaiserinn M a r i a Theresia mit det Er-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe See-V, Band 5
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe See-V
Band
5
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
604
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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