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370 lirano. — Tischler-Arbeiten und Handel.
—53)/ in Debreczin und in Siebenbürgen; sein Talent ward ihm
zum Broterwerb; er verfaßte versificirte Erzählungen verschiedener Kriegs-
begebenheiten, und sang sie (wie sich vermuthen laßt) den Kriegern
nach eigenen dazu gedichteten Melodien vor, die er der Gesammtaus-
gabe seiner Schriften mit einverleibt bat. Sein erstes im Drucke erschie-
nenes Werk ist: Lu6aväia megvßleienelc 68 I'ärölc LaliiN eifogatä-
5änak kizwi-iäjÄ) Klausenburg 1541. Seine sämmtlichen Schriften gab
er daselbst 1554 in 2 Theilen unter folgendem Titel heraus: Ckronica
I'inodi sobest^en zxei-x^s. Er hatte einen ausgebreiteten Ruf im
Lande, und das allgemeine Lob, welches seinem Ngervär zu Theil
wurde, veranlaßte Ferdinand I., sich bey I oh. Zsämboki (lati-
nisirt: 8ambucu5) eine lateinische Übersetzung davon zu bestellen; auch
ist sainkuci ^arratio i-erurn aä ^.gi-iam 1552 ßeztai-um, in der
That nichts als eine eben solche Übersetzung. Dieser Umstand scheint für
T.'s historische Zuverlässigkeit zu bürgen. — Azißwonä kii-ä!)^ czä-
8t)^6n ältal; ohne Angabe des Druckortes und Jahres; verfaßt 1552,
wie dieß die Schlußstrophe ausweist, kommt in der Sammlung seiner
Schriften nicht vor. Bisher ward dieses Werk von Niemanden noch an-
geführt; es befindet sich in der Bibliothek des Pesther National-Museums.
Tirano (Tiran), schöner lombard. Marktflecken in der Delega-
tion Sondr io , an der Adda, mit 2,700 Einw. und der schönen Wall-
fahrtskirche HIaäonna 6i l i rano in der Nähe. Zu T. wird eine be-
rühmte Messe gehalten, zu deren Behuf eine Halle erbaut wurde,
welche stark besucht wird.
Tirsch, Leopold, Weltpriester, war den 11. Febr. 1733 zu
Neustadt! in Böhmen geboren. Seine Studien begann er an der
Universität zu Prag , trat dann in den Jesuiten-Orden; vorzüglich
ließ er sich das Studium der hebräischen Sprache angelegen seyn, in
welcher er auch durch 20 Jahre an der Prager Universität docirte. 1764
trat er aus dem Orden und wurde kö'nigl. Revisor und Censor der hebräi-
schen Bücher in P rag , woselbst er den 30. Nov. 1788 starb. Im
Drucke hatte er herausgegeben: I^un^amenta linßuae 5201-20, Prag
1766. — Handlexicon der jüdisch-deutschen Sprache, eb. 1773.
Tischler-Arbeiten und Handel. Wie groß auch die Mannig-
faltigkeit und Verschiedenheit der Arbeiten in anderen Zweigen seyn mag,
so sind die T.-A. in den verschiedenen Provinzen des österr. Staates
kaum weniger mannigfaltig. Von dem gemeinsten Stuhle, dem Tische
und der Bank, die sich der Bewohner derMilitärgranze, so wie vieler
anderer Gegenden, mit dem Beile macht, bis zu den schönsten Pracht-
meubeln werden im Inlands alle Gattungen Einrichtungsstücke zur Noch-
durft, zur Bequemlichkeit und Verschönerung gemacht. Die herrlichsten
Arbeiten werden in Wien erzeugt, wo sich die Meubelfabrik des Ios.
Danhauser ganz besonders auszeichnet. Wien hat vorzüglich ge-
schickte Galanterie-, Meubel- und Uhrkastentischler. — In Böhmen
werden besonders zu Prag und Carlsbad sehr schöne T.-A. gemacht,
und die Carlsbader Schatullen sind allgemein wegen ihrer schönen Ein
richtung und guten Arbeit bekannt. — InMährcn werden zu Brünn
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie