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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe See-V, Band 5
Seite - 374 -
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37 l T k a d i i k. jetzt 20 Kreuzer, Nutschwagen für 2 Personen 8 Kreuzer Conv. Mze. Seit einiger Zeit bestehen auch eigene Gesellschaftswagen, welche für mäßigen Preis von der Stadt nach dem T. fahren. Tkadlik, Franz, auch Kadlik (wie er sich, der leichtern Aus- sprache wegen, gegenwärtig schreibt), Historienmaler, ist 1786 zu Prag geboren, studirte auf der dortigen Universität bis 1306, da er sich dem geistlichen Stande weihen sollte. Seit dem genannten Jahre aber widmete er sich, durch Verhältnisse an den weiteren Studien gehin- dert, der Kunst, und begann seine neusn Studien in der erst einige Jahre früher von einer Gesellschaft von Kunstfreunden gegründeten Kunst- schule zu Prag , die unter der Tirection I os. B e rg l er's (s. d.) stand. Er entwickelte solchen Fleiß und Eifer in feinen Studien, daß ihn so- wohl Bergler als auch der damahlige verdienstvolle Präses dieser Kunstanstalt, Franz Graf v. Sternberg, dem Grafen Rudolph v. Czernin empfahlen, der ihm seitdem ein jährliches Stipendium bewilligte und ihn 1817 nach Wien reisen ließ, wo er von demselben freye Wohnung, nebst andern Unterstützungen erhielt, um die Kunst« schätze der Residenz gebörig studiren und dadurch seine vollständige Aus» bildung erlangen zu können. Unter den Augen und dem Schutze dieses großmüthigen Gönners begann nunT. mit eigenen Werken aufzutreten, die zum größten Theile mit ehrendem Beyfall aufgenommen wurden. 1825 erfolgte auch die Erfüllung seines sehnsüchtigsten Wunsches, in- dem ihn Kaiser Franz auf Vorschlag der k. k. Akademie der bildenden Künste als Pensionär der Historienmalerey nach Rom sandte. Daselbst lernte T. auch den Werth der alten italienischen Meister kennen und wür« digen; hier nahm er auch die innige Überzeugung auf, daß es die Reli- gion allein sey, die der Kunst wahres Gedeihen gebe, wie auch die Beyspiele aus der Geschichte aller Völker lehren, und er fühlte sich nun gedrungen, in allen seimn künftigen Werken allein und entschieden die religiöse Richtung zu verfolgen. Seit seiner Rückkehr ist er unabläßig mit der Kunst beschäftigt und lieferte manches erfreuliche Gemälde. Allen seinen Werken muß man ernstliches Streben, Begeisterung und Gefühl für wahre Kunst zugestehen, wenn auch manche derselben in der Ausführung etwas Harte und Steifheit nicht verläugnen können. Zu seinen vorzüglichsten Leistungengehören: EinbethenderI oh ann vonNepomu k, als Seiten- altarbild nachWarnsdorfin Böhmen; einh. Joseph mitdem Jesus- kinde, lebensgroß, gleichfalls als SeitenaltarbiH nach Schönlinde in Böhmen; eine lebensgroße Madonna mit dem Kinde, als Altarbild nach Warnsdorf in Böhmen; der heil.Adalbert, wie er nach jahrelan- ger Dürre einen segensreichen Regen ersteht, für die Gallerie der Pra- ger Gesellschaft von Kunstfreunden; der heil. Lucas, die Mutter Got- tes malend; die Anbethung der Hirten; die Jungfrau Mar ia mit dem Jesuskinde, von anbethenden Engeln umgeben; ein Kind, welche auf die Eingebung seines Schutzengels horcht; der heil. Pau lus , der die vor ihm kniende Christengemeinde von Tyrus segnet, als sie bey seiner Ab- fahrt »ach Jerusalem von ihm scheidet, für die k. k. Gemäldegallerie an- gekauft, und noch mehrere kleinere Werte für den Fürsten von Met ten nich, den Grafen Franz Ant. Kolowrat-Liebsteinsky u. A.
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe See-V, Band 5
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe See-V
Band
5
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
604
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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