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388 I o s c o l a n o . — T 6 th.
alle Stände kachol. Religion; 3) des weißen Kreuzes, gestiftet 18l4
für das Militär. Es gibt in T. mehrere Kunstvereine, auch Vorberei-
tungsschulen, nur für den Voltsunterricht fehlt es noch so ziemlich an
Anstalten. Die allein herrschende Kirche ist die römisch-katholische, mit
3 Erzbischofen und 16 Bischöfen; die Haupt- und Residenzstadt ist das
schöne F lo renz .
Toscolano, lombard. DorfinderDelegationBrescia, ander
.rzeugen, und einen betrüchtllchen ^erkeyr veranlagen, k. war zurZett
der Römer als I^lsculanum der Hauptort des Handels der Benacenser.
Toth, ^adlSl., der Sohn eines biedern reformirten Predigers,
war den 17. Februar 1733 zuKis-Tokaj bey Mi skolcz geboren,
und begann feine Studien in Mi skolcz. Frühzeitig l^ urde schon die
römische Literatur sein Lieblingsftudium; und er brachte es in der kriti-
schen Kenntniß derselben so weit, daß ihm selbst seine Professoren Be-
wunderung zollten. Theologie hörte er in Säro s-P atak, und ging
1810 nach Eperies mit 2 Zöglingen, um deutsch zu lernen. Hier
von Professor Karlovszky angeeifert, verlegte er sich mit seltenem
Fleiß und Erfolg auf die griechische Sprache; hier war es auch, wo er
Kazinczy kennm lernte, der ihn bald seiner Freundschaft würdigte,
und aufmunterte, feine ungarischen Gedichte in griechische Schemen
zu übergießen. T. bediente sich nahmllch bis dahin der Alexandriner,
die er nun sämmtlich vernichtete; nur seine Tragödie, 2^1-021552 bear-
beitete er neu in Iamben. 1314 bezog er die Universität Pesth, wo
er sich der Arzneykunde widmete; huldigte aber auch ferner in freyen
Stunden den Musen, und bereitete seine Gedichte für den Druck. So
gab er 1816 einen Band derselben heraus, enthaltend: Oden, Lieder,
Romanzen, Episteln, Fabeln, Epigramme, und das Trauerspiel ^ar-
021852 (Versei, Pestb). Bald folgten feine griechischen Gedichte (Oden,
Lieder und Epigramme) mit gegenüberstehender ungar. Übersetzung ((^örög
vei-86i, Pesth 1313), welche in der Chronik der östecr. Lireratur,
Wien 1818, August Nr. 62, 63, ausführlich und äußerst günstig beurtheilt
wurden; im 'Zs>/tH5 0 ^6^05, Wien 1318 Nr. 16 wurden sie lobend er-
wähnt, und Okengab einem an ihn gerichteten Epigramme aus. derselben
Sammlung in seiner Isis eine Stelle. Die Ausfälle, die T. in den
Anmerkungen zu letzterem Werke wider den Verfasser einer Salyre (^ü-
kräoske, Parat 1316) auf seine Poesie, machte, veranlaßten das
I^ti-a 2M2lggmä2s)it üvegtäklä65ka (ungarische und hebräische Epi-
gramme, Patak 18l9), worauf aber T. nichts erwiederte. Den 16.
Oct. 1816 ging er in O fen zur katholischen Kirche üder. 1813 ging er
nach Wien, seinen medicinischen Curs da zu enden. Nachdem er die erste
Prüfung zur Erlangung der medicinischen Doctorwürde abgelegt hatte,
siarb er 1320. Sein literanscher Nachlaß ist in Verlust gerathen. T. ist
der Erste, der die Pind a r'sche Ode nach Ungarn verpflanzte, und viel-
leicht auch der Erste, der ein Sonett in altgrichischer Sprache dichtete,
von Dr. Rumy mitgetheilt in Seeb 0 de's Bibliothek für das Schu-
len- und Unterrichtswesen 18^?, 7. Bd. Seine Abhandlung: ^'
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie