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Cott. — Tournay, Schlacht dcy. 38!)
( ^ j . 1313), und viele Aufsätze mit und ohne
Nahmensunterzeichnunq in dety l l^xnog Mul2t§ä^ol< bewähren T. als
einen ausgezeichneten Ästhetiker. Seine Freunde erinnern sich einer An-
thropologie, die er in ungarischer Sprache in Wien schrieb, auch ging
er mit dem Vorhaben um, Hippokrates ins Ungarrsche zu übersetzen,
und nach seiner Inauguration ein Orvosi mdomän^os (^Hteme-
n^ in Pesth in Gang zu bringen. Wie viel somit auch die medicinische
Literatur Ungarns von diesem Manne'zu gewärtigen hatte, ist hieraus
ersichtlich.
Tot t , Franz Freyh. v . , Orientalist und berühmter Reisender,
war geboren um 1730 aus edlem ungarischen Geschlechte. Er wurde in
Frankreich erzog?« und ging 1755 im Gefolge des franzosischen Gesand-
ten bey der Pforte, Vergennes, nach Constant inopel , wo er
die türkische Sprache erlernte und nützliche Dienste leistete. 1763 kehrte
er wieder nach Frankreich zurück, wurde jedoch von der französischen Re-
gierung 1767 als Resident zu dem Chan der krimmischen Tataren ge-
schickt, dessen Begleiter er auf seinem Zuge nach Neu-Serbien nach
dem Ausbrucke des Krieges mit Rußland war. Nach dem Tode des
Chans ging T. wieder nach Co n stantinopel, und leistete der türki«
schen Äcgierung wichtige Dienste durch Verbesserung ihrer Artillerie und
der Stückgießerey, auch trug er sehr viel zur Befestigung und Verthei-
digung der Dardanellen bey, nachdem die türkische Flotte bey Tsches-
m e durch die Russen durch Brand zerstört worden war. Nach dem Ab-
schlüsse des Friedens 1774 begab sich T. wieder nach Frankreich zurück,
besuchte darauf in Auftrage der französischen Negierung die Handels-
plätze der Levante, woselbst er 23 Jahre verweilte, und sich mit Spra-
che und Sitten des Morgenlandes aufs genaueste bekannt machte. Bey vor-
gerücktem Alter zog er sich ins Privatleben zurück, und starb 1793 zu
Tatzman nsd o rf in Ungarn. Im Drucke erschien von ihm: ÜVIemoi-
l-65 8ur I«8 I'ui-cs et 8ui- Ie8 ^atai-63, 4 Bde. Amsterdam 1784,
2 Bde. eb. 1736, sehr anziehende Nachrichten über die Türkey, Ta-
tarey, den Archipelagus, Ägypten, Syrien :c. enthaltend. Dasselbe
Werk erschien auch im Deutschen, 3 Bde. Elbingen 1735 mit erläuternden
Anmerkungen, mitP e y sso n e ll's Verbesserungen und Zusätzen, 2 Bde.
Frankfurt und Leipzig 1787—38, so wie auch in englischer, dänischer
und hollandischer Übersetzung.
Tournay, Schlacht bey, den 22. May 1794. Nach drey-
tagigen nicht glücklichen Gefechten im May 1794 bezog die verbündete
österreichisch-englisch-hessische Armee in Flandern eine feste Stellung
bey T., wo sich die Hauptquartiere Kaisers Franz von Österreich und
bes Herzogs von Jork befanden. Pichegru griff in der Absicht, dort
über die Schelde zu setzen und T. zu belagern, diese Stellung am
22. früh um 7 Uhr an. Während erden linken FlügelderAlliirten durch
Scheinangriffe beschäftigte, fiel er den rechten mit der größten Heftigkeit
an, weil er auf demselben an den Fluß vordringen wollte. Hier waren
Warcoing, Templeneuve, Pont a Chin und Blandain
die Puncte, a-'f welchen mir wechselndem Glücke am heftigstem gekämpft
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie