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392 I r a t t i n n i F.
eines gewidmet ist/ ist keine Botanik in Versen, sondern mehr reine bo-
tanische Poesie. Die berühmtesten wissenschaftlichen Vereine, selbst des
fernsten Nordens, wetteiferten schon damahls, sich durch die Aufnahme
T.'s in ihre Societäten seiner Mitwirkung zu versichern. Der berühmte
Willdenow in Ber l in verewigte 13 l i bey Herausgabe seiner 8pe-
cie8 plaiNai-um den Nahmen seines Freundes T. in einer neuen, vom
Grafen v. Hoffmann segg entdeckten Pflanzengattung, und der
große Persoon in Paris hielt in selbem Jahre T. für würdig, eine
früher seinen eigenen Nahmen führende Pflanzengattung nach ihm um,
zutaufen.— Doch nicht minder anerkannt wurden T.'s Verdienste in
seinem Vaterlande; d.as niederösterr. standische Collegium ertheilte ihm
1306 den Titel eines niederösterr. Phytographen, und Kaiser Franz
ernannte ihn 1303 zum Custos der vereinigten k. k. Hof-Naturalien«
Cabinete. T. gab hierauf einen Beweis der Anhänglichkeit an seinen
Monarchen, indem er das, was ihm das Theuerste war, sein durch
unermüdeten Fleiß und durch einen Aufwand von mehreren Tausenden
zu Stande gebrachtes ausgezeichnetes Herbarium auf den Altar des Va-
terlandes niederlegte. Seine Schriften, die gleichsam eine Epoche in
der wissenschaftlichen Bearbeitung der Botanik bilden, da sie, mit Ver-
meidung aNes pedantischen Gepränges, die Früchte jahrelanger wissen,
schaftlicher Forschungen darbiethen, und so das früher nur dem eigentli-
chen Gelehrten zugängliche Gebieth der Pflanzenkunde, zu eine^ Erhei-
terung für jeden edlen Naturfreund umstalreren, sind, soweit sie bisher
im Drucke erschienen, folgende: 'Systematische Abhandlung der gan-
zen Naturwissenschaft, 2 Bde., Wien 1790. — I^joi-a augti-iaca sio
ca, 5 Centurien, eb. 1793—94. — Anleitung zur Cultur der achten
Baumwollein Osterreich, eb. 1797. — (Genera planwrum metlwclo
natu?2li tiisposita, eb. 1802. — Eßbare Schwämme des österr. Kai-
serstaates, mit 30 illumin. Kupfertafeln und eben so viel Abbildungen
in Wachs, eb. 1807; 2. Aufl. eb. 1330'. — Archiv der Gewächskunde,
in 5 Lieferungen mit 250 Kupf. — Odsei-vaticinez downioae I'abu-
larium i'ki kei-karias illuätranteZ, 4 Hefte. — Ausgemalte Tafeln
aus dem Archiv der Gewächskunde, 4 Bde., mit deutschem Texte und
400 ausgemalten Kupf., Fortsetzung dieses Werkes: Florades österr.
Kaiserthums, in ganz gleicher Ausstattung mit 200 Nummern, 2 Bde.,
und ebenso: Auswahl der vorzüglichsten, schönsten und merkwürdigen
Gartenpflanzen, 2. Bde. mit 200 Nummern. Der bohe Werth dieses
österr. Nationalwerkes, das in 8 Quartbänden mit 800 ausgemalten
Tafeln erschien, ist sowohl im In- als im Auslande,auf das ehrenvollste
anerkannt worden. — 1819 completirte T. seinen schon 1805 angefan-
genen: i'kt'Zaui-us bownicuz, mir dem lateinischen Texte und mit 89
prachtvoll ausgemalten Tafeln. In eben diesem Jahre erschien von T.:
Österr. Blumenkranz, mit 200 Gedichten, auf die in der oben erwabn-
ten Flora erschienenen Pflanzen, und 132 l sein botanisches Ta-
schenbuch, Wien; dann: 8^no6u5 botanica; auch unter dem Titel:
I^aceariirn MonoFrapkia, 4 Bde., eb. 1823—24. — (Genera
nova pl2nt2!-um iconiduz illusti-ata, 2 Hefte, ed. 1825. Sein
Freund, der bekannte Blumist Iac. Kl ier, dessen höchst ausgezeich-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie