Seite - 393 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe See-V, Band 5

r a t t n e r n. 39I nete Verdienste in seinem Fache, so wie seinen Geschmack in der pitto- resken Aufstellung seiner Gartenvroducte und überhaupt im ästhetischen Oartenwesen alljährlich so viele Fremde, beynahe der ganze Adel, viele Staatsmänner, ja selbst der k. k. Hof durch wiederholte Besuche aner- kannte, erbath sich von T. die Bearbeitung des ganzen Textes, so wie auch die Correctur der sämmtlichen Abbildungen von dem berühmten, Swee t's Geraniaceen analogen, deutschem Werke: NeueArtenvon Pe- largonien deutschen Ursprungs, 6 Bde. Wien 1325—34. Von T.'s zahl- reichen kleineren Aufsätzen verdienen vorzüglich herausgehoben zu werden: Der Kaiserkranz, von den 7 Arten der von Dr. Poh l gestifteten neuen Gattung I^anciscea; in dem Archiv für Geschichte, Litera- tur :c. (1829), dann sein: Neues Schema der Natur, im Wiener Con- versationsblatte (13l9). Übrigens befinden sich mehrere schätzbare Auf- sätze von T. in den österr. Provinzial-Nachrichten; in F. W. S ch mid t's Sammlung physikalisch-ökonomischer Aufsätze; in Usteri's Annalen der Botanik; in Römer's Archiv für Botanik; in Schrader's Jour- nal für Botanik; in der Flora, oder botanischen Zeitung; der Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode; im Wiener Con- versationsblatte; in den vaterländischen Blättern; im Sammler; in Sar- tori's Österreichs Tibur; Mayer's allg. österr. Zeitschrift für den Landwirth, Forstmann und Gärtner; im Archiv für Geschichte, Erdbe- schreibung, Staatenkunde :c.; in Ebersberg's Feyerstunden; in der Frauendorfer Gartenzeitung; in Schlechtendal's Linnäa; in Oken's Isis. Trattnern, Ioh . Thomas Edler v. , Neichsritter, k. k. Hofbuchdrucker und Buchhändler in W ien , war geboren 1717 zu Iahrmannsdorfbey Güns in Ungarn. 1735 trat er zu Wiener- Neustadt seine Lehrjahre als Buchdrucker an, nach deren Vollendung er nach Wien zu dem Hofbuchdrucker v. Ghelen kam. Redlichkeit, Verwendung und Genie verschafften ihm Freunde, durch deren Unter- stützung er 1743 eine eigene Druckerey erkaufte; sie war unbeträchtlich' und verfallen, aber sein unternehmender Geist wußte sie bald in eine blühende Anstalt umzuschaffen, die allmählig, meist durch Nachdrücke, deren Begünstigung damahls im Staatsprincip lag, auf 34 Pressen an- wuchs, und noch außerdem 5 Filial-Druckereyen zu Agram, Pesth, Innsbruck, Linz und Triest, nebst 8 Buchhandlungen und 13 Bü- cher-Niederlagen, nicht nur in den vornehmsten k. k. Erblanden, son- dern auch auswärts zu Warschau und Frankfur t a. M. erzeugte. Sie ist auch die Grundlage des ungeheuren und prächtigen Officingebau- des in der Iosephstadt, in welchem T. alle Zweige der Buchdruckerey und des Buchhandels vereinigte. Er erbaute auch 1767 eine eigene Pavier- mühle, und 1786 eine zweyte auf der fürstl. Liechtenstein'schenHerr- schaft Ebergassing, die er im folgenden Jahre ganz erkaufte, und zierte Wien mit einem der schönsten Gebäude, das er aus dem ehemah- ligen Freysingerhofe und 5 daranstoßenden Häusern auf dem Graben herstellte (s. den folg. Art.). Durch seine Bemühungen und Reisen er- öielt die Buchdruckerey und der Buchhandel in den österr. Staaten einen neuen Schwung, di? den Wissenschaften und der Bildung der Nation