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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe See-V, Band 5
Seite - 397 -
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T r a u n . 397 land heranziehende Verstärkung eintreffen konnte/ eröffneten die Spa» nier den neuen Feldzug mit dem blutigen Treffen von Camposan to. ^. T. zu wenig mit Truppen und Bedürfnissen versorgt, hielt sich ruhig hey Carp i , und lehnte den Einfall in das Neapolitanische ab, den er für unausführbar hielt, was sich auch durch den Versuch seines Nach- folgers und durch den Erfolg bey Ve l le t r i bestätigte. —Neue Ver< leumdungen, und mehr noch Unverträglichkeit der Maßregeln derer, die mitwirken sollten, mit den seinigen vermochten ihn um seine Zurück, berufung anzusuchen. Theresiens kräftige Erklärung, sie denke von ihm, wie jeder Rechtschaffene, machte die Ankläger stumm; und der Orden des goldenen Vließes, den er aus den Handen ihres Ge- mahls empfing, vollendete die Beschämung derselben. Zum Comman- birenden in Mähren war er vor seiner Ankunft schon bestimmt gewesen. Am meisten geehrt sah sich T. dadurch, daß ihn die Monarchinn einem Manne zum Nachfolger gab, der ihr ganzes Vertrauen besessen hatte. Er sollte ihr den Verlust des Feldmarschalls Khevenhül ler ersetzen, und dem Prinzen Car l von Lothringen zur Seite, die Armee an den Rhein führen. — Iugendkraft kehrte in den Arm des ergrauten Kriegers zurück, und der Prinz fand ihn, als er aus Brüssel eintraf, zwi- schen He i lb ronn und Neckarulm in einer Bereitschaft aufge- stellt, wie sie nur von ihm zu erwarten stand. Einem Plane getreu, der bis zum Tage der Ausführung zwischen dem Prinzen, T. und N ä- dasdy, der ihn entworfen hatte, Geheimniß geblieben war, versuch- ten sie den denkwürdigen Übergang über den Nbein, von Noa i l l es mit seinen Franzosen, den sie jenseits, und von Seckendorf mit sei- nen Bayern, den sie dießseits des Stromes, und mit jenem durch eine Brücke in Verbindung wusiten, nicht aufgehalten. Man hatte sich Straßburg auf eine Meile genähert, als die Nachricht vom zweyten preußischen Einbrüche in Böhmen eintraf. Jetzt war es ihre rä^ste An- gelegenheit, dorthin aufzubrechen, und wenn man nicht abgeschnitten werden wollte, den genommenen Boden mit gleicher Eile und Vor- sicht wieder zu verlassen; in der That, wird dieser so geschickt einge- leitete Rückzug als ein Meisterwerk der Kriegskunst angesehen, welches nur durch die künstlichen Züge und Gegenzüge übertroffen wird, durch welche T., nachdem man Böhmen erreicht hatte, immer hinter dem preußischen Heere her, den Feind aus dem Lande schob, und in seiner Standhaftigkeit gegen alle Anlässe zu zweydeurigen Gefechten verharrte. Friedrich war in die Nothwendigkeit gesetzt, zwischen Schlesien und Böhmen zu wählen; wollte er P rag behaupten, so konnre man ihn von Schlesien abschneiden; wollte er sich in der Verbindung mit Schle- sien erhalten, so war eben damit P rag und Böhmen aufgegeben. Er hätte unter T. ein Paar Feldzüge machen mögen, sagte dieser König von ihm— ein Wort, das Alles erschöpft, was von einem Feldherrn Rühmliches gesagt werden kann! — Bey Gelegenheit des erledigten Kai« serthrones zogT. mit den nach dem Vergleiche zu Füssen noch in Bayern stehenden Truppen nach der ihm eigenen Art, den ihn beobachtenden Conty immer in Ungewißheit haltend, durch die Pfalz und durch Hes- sen hin, so daß er sich, von dem entgegenrückenden niederländischen.
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe See-V, Band 5
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe See-V
Band
5
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
604
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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