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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe See-V, Band 5
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400 Trautsohn, Krnst Grafv. — Trautrmanedorff, d. Geschl. Irautsohn, Lrnst Graf v., 2l. Bischof von Wien, war daselbst 1640 geooren, Sohn des Landmarschalls Grafen Ioh . Franzv. T. Nach Vollendung seiner Studien empfing er zu Salzburg die priesterlichen Weihen, wurde dann Domherr zu Salzburg und S t raßbu rg , endlich 1685 Bischof von Wien. Er war freygeoig ge, gen die Armen, und der Stephansdom hatte ihm manche Ausschmückung zu danken. Von ihm ist die T.'jche Capelle, das sogenannte T.'sche Ma- nuscript und eine für Stamm- und Wapenkunde höchst merkwürdige Aufzeichnung der Gradsteine und Denkmähler Wiens. Er starb 1702, seine Grabstätte ist vor den Stufen der großen Frauencapelle zu St. Stephan. Trautsohn, Ioh. Ios. Graf v./ 2. Erzbischof von Wien, war daselbst 1704 geboren, legte seine Studien auf der dasigen Univer- sität zurück, trat nach Vollendung derselben in den geistlichen Stand, und wurde bald darauf Domherr von Sa l zbu rg , Passau und Bres lau , PropstzuArdacker und Abt zuSzekszärd. Den 7. Sept. 1750 wurde er Coadjutor des I.Erzbischofes von Wien, S ieg mund Grafen v. Ko l l on i t s , nach dessen Tode 1751 Erzbischof. 1756 er- nannte ihn Papst Benedic t XIV. zum Cardinal, bald darauf wurde er oberster Studien-Director an der Wiener Universität, aber durch einen Schlagfiuß den 10. März 1757 seiner Kirche wieder entrissen. Das ihm von seinem Bruder, Wenzel Fürsten v. T. , dem Letzten dieses Stammes, errichtete schone Grabmal, besindet sich in der großen Frauencapelle bey S t . S tevhan. Trauttmansdorf f -Weinsberg, ein uraltes adeliges, theils fürstliches, theils gräfliches österreichisches Geschlecht, dessen Ursprung sich in dunkler Sage in die Zeiten der Ba benb erg er, der traun- gauischen Ottokare, und der Kärnthnerherzoge aus dem HauseSvon- h eim-Ortenburg verliert, dessen früheste urkundliche Spuren wir aöer in Steyermark finden. Nach alten Urkunden und Insiegeln sind die Stuchse von T. die ersten bekannten Glieder dieses edlen Geschlech- tes und Stuchsen stein (Stixenst ein) scheint ihr ältester Sitz gewesen zu seyn. Albrecht von T. ist der Erste dieses Geschlechtes, welcher zur Zeit Kaisers Rudolph von Habsburg urkundlich vorkommt. Aber treu hat die Geschichte jene 14 Stuchse v. T. bewahrt, welche an dem großen Tage der Schlacht am Marchfelde (26. Aug. 1373) ritterlich auf ihren Schilden gefallen. Inder Schlacht bey Müh ldo r f (1322) zwi- schen Friedrich dem Schonen von Osterreich und Ludwig dem Bayer kämpften ebenfalls an der Seite des Ersteren Albrecht v. T., der schon vor 50 Jahren der Marchfeld-Schlacht beygewohnt, mit seinen 4 Söhnen und mit den Söhnen und Enkeln jener 14 gefallnen T.er, zusammen 23 an der Zahl auf das heldenmüthigste mit, und siel mit noch 19 seines Hauses unter den Schwertern der siegreichen Bayern, ohne Friedrich vor der Gefangenschaft bewahren zu können. Nur sei- ne beyden Söhne Hector und Herand, und sein Enkel Albero blieben übrig. Ersterer theilte mit seinem Herrn dessen Gefangenschaft auf dem Schlosse Trausni tz , theilte dessen Kummer, und war sein einziger Trost in der Gefangenschaft. Ludwig der Bayer selbst
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe See-V, Band 5
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe See-V
Band
5
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
604
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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