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Irauttmansd., M. I .Gr .v . —Crauttmansd., Ma^.Gr.v. 41)5
dem Ableben deS Fürsten v. Starhemberg zum ersten Obersthofmei-
ster mittelst am 13. August 1307 erlassenen Handbillets. In dieser
Wrde wurde er, durch die am 2. Iän. 1303 ausgestellte Vollmacht,
mit dem Auftrage beehrt, für den Monarchen um die Hand der Erz-
herzoginn Mar ia Lu d ovica, der jüngsten Tochter des Erzherzogs
Ferdinand von Este, zu werben, den er mit aller Feyerlichkeit
vollzog, bey welcher Veranlassung auch T. mit dem Großkreuze des
St. Stephan-Ordens geschmückt wurde. Beynahe gegen 20 Jahre be-
kleidete T. dieses erste Staats- und Hofamt mir all dem Anstande
und der strengen Beobachtung des festgesetzten Ceremoniels, wie es die
Würde eines der ersten und ältesten europäischen Hofe erfordert. 'Diese
unermüdete Sorgfalt für die Ehre und das Ansehen seines Hofes ent-
wickelte er vorzüglich zur Zeit des Wiener Congresses, theils durch die
den erhabenen Gästen ununterbrochen gewidmete Aufmerksamkeit, theils
durch die Anordnung der Hoffeste, in welchem sich Pracht und Geschmack
auf das innigste verbanden. Die Verleihung der Decoration des St.
Stephan - Ordens in Brillanten (den 12. Februar 1316) von einem
höchst schmeichelhaften Handschreiben begleitet, bewiesen die Fortdauer
der Zufriedenheit des Monarchen mil dem eifrigen Dienste und der An-
hänglichkeit für dessen Person, welche T. in so vielen Zeitpuncten seines'
Lebens erprobt hat. Wenn auch seil den letzten 2 Jahren seine körper-
lichenKrafte sehr abnahmen, so vermochte er nichtsdestoweniger bis auf
die letzten Tage seines Lebens, sowohl seine Amtssachen als hauslichen
Geschäfte mit größrer Genauigkeit zu vollziehen. Er starb zu Ober-
Waltersdorf den 27. August 1327.
Trauttmansdorff-N)einsberg, Mar ia Chaddaus Graf
v., Cardinal, Fürst-Erzbisckof von Olmütz, k. k. wirkl. geh. Rath
und Großkreuz des österr. - kaiserl. Leopold-Ordens, war den 28. May
1761 zu Orätz geboren, studirre daselbst Philosophie, dann Theolo-
gie anfangs im deutschen Collegium zu Rom, hernach zu Pavia.
1783 wurde er von dem Domcapitel zu Olmütz zum Domherrn ge-
wählt, 1734 erhielt er zu Grätz die Priesterweihe und wurde 1735
Erzpriester, Dechant und Pfarrer zuHolleschau in Mahren, dann auch
Olmützer erzbischofl. Rarh und Consistorialbeysitzer. 1793 wurde er zum
Bischof von Triest ernannt, erhielt jedoch, noch vor Besteigung dieses
Stuhles, das Bisthum von Königgrätz in Böhmen. 1311 ward
er zum Fürst-Erzbischof von Olmütz durch Wahl des Domcapitels er-
koren, 1816 ernannte ihn Papst P ius VI I . zum Cardinalpriester;
erstarb den 29. Iän. 1319 während seines Aufenthaltes zu Wien. Mit
großem Eifer hatte dieser würdige Kirchenfürst seine hohen Berufspfiich-
ten erfüllt, und seinen frommen Sinn, wie seine aufgeklärten Gesinnun-
gen in einer vortrefflichen Schrift dargelegt, welche unter dem Titel:
I>6 lolei-gnua eccleziastica et civil», Pavia 1783, erschien und mehr-
mahls nachgedruckt wurde.
Irauttmansdorff-N)einsberg, Maximil. Graf v.,. kais.
Minister, wurde geboren zu Grätz den 23. May 1584. Seine Altern
Hans Friedr. Freyh. v. T. und Eoa v. T. (s. Trauttmans-
dorff, das Geschlecht), waren Protestant. Religion, .kehrkn je-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie