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418 Tr ien te r Rreis. — Trieft .
am rechten Etschufer ist ein Gypsbruch, aus welchem jährlich bis 100
Schiffladungen Gyps nach Italien verschickt werden. — DieVolksspra,
che in T. ist die italienische/ und italienisch ist die Lebensweise der Ein«
wohner; ihr Charakter lebhaft, arbeitsam, lebenslustig und wenig sorg,
sam für die Zukunft. Die Stadt ist'im Ganzen reich und ihr Wohlstand
solid, weil er vorzüglich auf dem Besitzthume beruht.
Trienter Rreis, in Tyrol, begreift vormahls bischöflich trienti.
sche Landestheile / aber auch zu Altryrol gehörige Gegenden, und
enthalt in seinem Umfange 77^/-geograph.Q.M., welche von 157,000
Menschen in 1 Stadt, 3 Märkten und 580 Dörfern bewohnt werden.
Dieser Kreis wird durch die Flüsse Etsch, Ros, Avis und Brenia be-
wassert, und producirt Korn, Mais, Buchweizen, Südfrüchte, Ta,
bak, Wein, Eisen, Vieh, Seide :c.
Triesch, mähr. Marktflecken im Iglauer Kreise, mit 3,200 Ein»
wohnern, unter denen es viele Tuchmacher gibt. Es ist hier ein gutge-
bautes Schloß mit 5 Thürmen und schönen Gartenanlagen.
Triesnecker, Franz de Paula, Dr. der Philosophie, Ritter
des österr. kaiserl. Leopold-Ordens, Mitglied der mähr.-schles. Acker-
baugesellschaft und mehrerer in- und auswärtiger gelehrter Gesellschaf,
ten, k. k. Astronom und Director der Sternwarte an der Universität
zu Wien, war geboren den 2. April 1745 zuKirchberg in Niederöster»
reich. Nach vollendeten Vorstudien trat er 1761 in den Orden der Je-
suiten, studirte die Philosophie in Wien, die Mathematik am Oym«
nasium zu Tyrnau, und gab sodann einige Jahre in verschiedenen
Gymnasien Unterricht in den lateinischen Classen. Nach der Aufhebung
seines Ordens vollendete T. seine theologischen Studien zu Grätz,
wurde daselbst Weltpriester, und da sicb der Ruf seiner astronomischen
Kenntnisse allgemein verbreitet halte, 1781 Adjunct ander Sternwarte
zuWien, 1793 aber Astronom und Director derselben. 1809 erhielt
er in Anerkennung seiner Verdienste den österr. Leopold-Orden, wur-
de Mitglied der mähr.-schles. Ackerbaugesellschaft, dann in der Folge
Mitglied der gelehrten Gesellschaften zu Göttingen, Prag, Bres«
lau, München und Petersburg. Er starb zu Wien den 29. Jan.
1L17. Im Drucke waren von ihm erschienen: Die astronomischen Epheme»
riden(mitBürg). Wien 1794—1806.— Astronomische Beobachtungen
an verschiedenen Sternwarten, 6 Samml. Prag 1806—13. Außerdem
lieferte er viele schätzenswerthe Aufsätze in die Npkemei-iciez ilzti-on. (s.d.),
inBod e's astronomisches Jahrbuch, dann geographische Ortsbestimmungen
und vermischte astronomilche Bemerkungen in Zach's Correspondenz, so
wie er sich denn überhaupt durch seine Bemühungen um die Aufnahme der
Astronomie und mathemat. Geographie höchst verdient machte.
Trieft, Hauptstadt und Freyhafen im illyr. Küstenlande. Ge-
schichte. Die Römer nannten nach Plinius und Pomponius
Mela diese Stadt 1?erAe5!e oder ^ei-^btum, in welcher Benennung
man die Herleirung von ^er <?ge5tum ober eveizum, nähmlich die
Deutung auf ihre dreymahlige Zerstörung zu finden glaubt. In dem
vonTitus Livius beschriebenen Kriege, welchen der römische Consul
M. Claudius nach der Vertreibung der Gallier aus dem Gebiethe
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie