Seite - 425 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe See-V, Band 5
Bild der Seite - 425 -
Text der Seite - 425 -
Iricsicr städt. Frcygcbicth. — Crirulzio, das Geschlecht.
z Der Spazlergang von St . Andrä zieht sich am Meere
hin, und führt Sinter dem alten Lazarethe auf das erhöhte Oestade, wo
man die ganze Bucht vonMuggia und das auf einer freundlichen An-
höhe gelegene Dörfchen Servolo übersieht. Der eigentliche Prater
von T. ist das Wäldchen (il lin5cl,etfs)) im Thale von St . Johann.
Iriester stadtisches Freygebieth, im illyrischen Küstenlande,
enthalt einen Flawenraum von I2 Q. M. Es gränzt gegen Norden und
Osten an den Gö'rzer und Adelsberger Kreis, gegen Süden an den
Istrianer Kreis und gegen Westen an das Meer.
Triest ing, Fluß in Niederösterreich, entspringt im Viertel ober
dem Wienerwalde, an dem südlichen Abbange des Bergrückens, der sich
tritt bey H i r tenberg in
die Ebene/ und erreicht nach einem Laufe von 3^ geograph. Meilen
den Schwechatflusi. Die T. nimmt viele Bache auf; ihr Wasser hat die
hellgrüne Farbe der Aspenbäche; oft schwillt dasselbe an und verursacht
dann Überschwemmungen der nächstgelegenen niedrigen Ortschaften.
Tr ivu lz io , das Geschlecht; I o h . Iac . T. war 1447zu M a i -
land geborm. Franz S f o r z a , Herzog von Mailand, unter dem
er diente, sandte ihn mit seinem Sohn Galeazzo M a r i a nack
Frankreich, daß dieser unter Ludwig X I . diene. Er war in der Ligue
gegen Vened ig 1483 einer der General-Lieutenants der Alliirten.
Galeazzo M a r i a bezeichnete ikn zu einem der Vormundschafrsrathe
für seinen Sohn J o h a n n Galeazzo, aber er konnte sich mit
dessen Oheim Ludovicus M a u r u s nicht vertragen, und nahm bey
dem König von Neavel A lpbons I?. , 1494 gegen Car l V I I I . von
Frankieich Dienste. Er übergab aber Cavua so schnell an diesen, daß
man Verrath argwohnte, und trat darauf auch wirklich in französische
Dienste, focht tapfer in der Schlacht am Taro, vertheidigte Ast i , in-
d^m er die Partey der Guelvhen aufreizte, bemächtigte sich 1499 mit
einem französischen Heere Ma i land 's , und vertrieb Ludwig Moro
nach Deutschland. Zum Danke erhielt er die Stadt V i g evano zum
Lohn, ward Marschall von Frankreich, machte sich aber sehr verhaßt,
unterdrückte 15l)0 einen großen Aufstand der Mailänder, indem er von
dort aus nach Navarra ging, zeichnete sich in der Schlacht von Ag n a-
bel aus, und war nach dem Tode Ca r!'s vonAm b oise 1511 Gene-
ral-Gouverneur vom Mailandischen. Gaston von F oix machte'seinen
ersten Feldzug unter ihm, und als er das Commando erhielt, ließ er
sich von T. rathen. T. wollte Mailand nochmahls erobern, aNein er
wurde bey R io u te geschlagen, mußte es daher aufgeben. 1515 stellte
ihn Franz I. wieder an die Gränze Italiens; er bahnte Franz I.
den Weg nach Ital ien, überraschte P r o sper Col onn a bey V il la-
franca, hatte grosien Aucheil an dem Siege von Ma r ign ano, und
belagerte, o^schon vergebens, P r escia. Er fiel in Ungnade, wurde zu-
rückberufen und starb !5 l8zu Char t rcs . Seine Reichthümer waren
nicht auf ehrliche Weise erworben. — Ren 6 T. , sein Bruder, war auf
der Seite der G.hibellinen, daher ein Feind des Bruders. Er trat nach
ler Gefangenschaft Ludwig Moro's in venetianische Dienste, und
starb in selber. — Theodor T. , ein Neffe des Vorigen, war in fran-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie