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Troppauer Rreis. — Truska. 429
Iroppauer Rreis, begreift den nördlichsten und nordwestlichsten
Theil des Herzogthums Österreichisch-Schlesien/ insbesondere aber das
Fürstenthum Troppau größtenrheils, und die Fürstenthümer Iä -
gerndorf und Neisse zum Theile, dann die Minderherrschaften
Fre-udenthal und O lbersdorf, und die StadtTroppau. Seine
Große enthalt 6 4 ^ geograph. Q. M. , mlt l3 Städten, 4 Märkten,
z67 Dörfern und 195,000 Einwohnern. Die Landwirthschaft, der Ei-
senbergbau und einige Kunstgewerbe theilen vorzüglich die Beschäftigung
der Einwohner dieses Kreises unter sich; aber auch der Handel ist nicht
unwichtig, der theils mit Landesproducten von hier aus nach allen Ge-
genden betrieben wird, theils als Commissions - und Transitohandel
durch diesen Kreis geschieht. — Der Feld , Garten- und Obstbau,
dann die Bienenzucht sind hier die am vorzüglichsten betnebenen land-
wirthschaftlichen Zweige, und der Erstere hat wichtige Verbesserungen
erhalten, jedoch wird er noch immer nichr durch einen angemessenen Vieh-
stand unterstützt, welcher besonders in Hinsicht auf Zugvieh gering ist.
Trosky, die Ruine eines alten Bergschlosses im Bunzlauer Kreise
Böhmens, eines von den schönsten Naturwundern, welche dieß König-
reich darbiethet. Die ganze Gegend ist überaus schön. Von Münch en-
gratz gegen So botka süd- und nordöstlich gegen Turn au erstreckt
sich ein Gebirgsrücken, den eine Reihe von säulenförmig emporragenden
Oandfelsen umschließt. Am Flügel dieser fast wie in ein Treffen gestell-
ter Felsen steht hoch hinausragend die Ruine T., der Berg erhebt sich
aus der Tiefe des Thals nicht allzusteil, und wo er am höchsten ist,
starren zwey Pyramiden :n die Höhe. Am Fuße derselben sieht man Oe-
mauer, die Trümmer einer Burg. Auf jeder dieser Pyramidalsaulen
steht wieder ein Gebäude, die Wartthürme der unten gelegenen Burg.
Die Burg wurde, nachdem sieZiska's allzertrümmernder Faust wider-
standen, unter dem Könige Georg von Podiebrao zerstört.
Crübau, s. Mahrisch-Trübau.
Trübensee, kleines niederösterr. Dorf, ehemahls Markt im V.
U.M. B. , mit 121 Einwohnern. In alterer Zeit wurden hier öfters
Landtage gehalten, wovon jener von 1251 und 1291 die merkwürdig-
sten sind.
Trübeswinkel ( I r ibuswinkel) , niederösterr. Dorf im V. U.
W. W., in der Ebene östlich von Baden, mit 320 Einwohnern. Bey
dem schönen Herrschaft^. Schlosse befindet sich ein großer sehenswerther
Zier-, Frucht- und Obstgarten.
Truska, S imon Ios. , ein trefflicher Violin- und Violaspieler,
aus dem Pramonstratenserstift S t rahow in P rag , wo er als Laien-
bruder lebte. Er war 1734 den 5. April in Raudnitz geboren. Er kam
zudem berühmten HofkunsttischlerK aiser nach Prag, bey welchem er
bis 1757 blieb, wo ihn die preußische Belagerung nach Wien ver-
scheuchte. Nach dem Abzüge der Feinde aus Böhmen kehrte er wie«
der zu seinem vortrefflichen Meister zurück. Hierauf nahm ihn der Abt
des Pramonstratenserstiftes S t r ahow , Gabr ie l Caspar, als
Laienbruder m den Orden 1758 an, in welchem er auch die Ordensge-
lübde 1761 ablegte. Er trieb practische Musik, und spielte schon damahls
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie