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Ungar. u. siebend. Hofbuchhalt. — Ungarn, I. Geschichte. 479
Beysitzern und Rathen befinden sich der Director der juridischenFacultät
zu Pesth, und der Vicetavernicus, ferner gehören zu dieser Dtelle ein
Protocollist, Archivar, Vicearchivar und Expediror. ,,. ,
Ungarische und siebenbürgische^ ofbuchhaltung^.s,FN-
ter General-Rechnungs-Directorium. .,. ^
Ungarisch-Arabisch, mähr. Stadt, Hauptort des Hradischer
Kreises, Sitz des Kreisamtes, in einer fruchtbaren unt^» vielen Über-
schwemmungen ausgesetzten Gegend, auf einer Insel der Mqrch gelegen
und von so viel Wasser umgeben, daß die Stadt 39 Brücken unterhat»
ten muß, von welchen eine mehr als 300 Schritte lang ist. Die Stadt,
zu welcher auch die Altstadt gehört, hat 325 Häuser mit 1,500 Ein.w.,
eine Hauptschule und einen großen Platz, den eine gur gearbeitete Sta-
tue der h. Jungfrau Mar ia ziert; die vorzüglichsten Gebäude sind die
Pfarrkirche zum heil. Franz Xaver, vormahls die Iesuitenkirche, und
das Rathhaus. Das ehemahlige Jesuiten - Collegium wurde in ejnß Mi-
litär-Caserne verwandelt. ,- ^;^
Ungarisch-Ranisa (Alt-Ranisa), ungar. Marktflechn.nn
Bäcs«Bodrogher Comitat, am rechten Ufer der Theiß, mit I,1Z0
Einw., einem Plansten «Ccllegium und Gymnasium. Auf den viäen
Szälläsen wird starker Getreidebau und Viehzucht betrieben. --; ^,
Ungarn, Rönigreich. I. Geschichte. Des Volkes Ursprung,
welches diese Provinz unter dem Nahmen der Ungarn oder, nach ihrer
Sprache, Magyaren (s. d.) bewohnt, liegt ganz, im Dunkel der Por-
zeit. Bey dem gänzlichen Mangel historischer Denkmale ist es unmög»
lich, seine Abstammung unter jenem Schwärme asiatischer. Volker zu
jmden, mit welchen es zur Zeit der Völkerwanderung sich aus dem In -
nern von Asien nach Europa drängte und gedrängt wurde. Unter diesen
waren sowohl die Hunnen des Attila, als die viel spater angekommenen
Magyaren, zwischen denen man einen Zusammenhang erdichtete; wel»
che Meinung aber sehr denjenigen gründlichen Muthmaßungen weicht/
die selbst ausgezeichnete Gelehrte für die Stammsverwandtschaft der Un-
garn mit den Finnen und Lappländern ausgesprochen haben, und auf
welche auch die Ähnlichkeit der Sprache hinweist. Wie sie in Europa
bekannt wurden, hatten sie als Vasallen der Chazaren ihre Wohnsitze
neben denselben zwischen dem Don und dem Dnieper aufgeschlagen, und
machten von hier aus räuberische Streifzüge in die benachbarten Länder.
Sie waren in 7 Stämme getheilt, deren jeder einen Anführer (Woy-
woden) hatte, welche wieder unter einem Ober-Woywoden standen.
Der Stamm Megere oder Moger wurde unter ihnen der vornehmste,
und gab endlich durch Veränderung seiner Benennung und Ausbreitung
desselben dem ganzen Volke seinen heutigen Nahmen. Gegen das Ende
bes 9. Jahrhunderts waren sie durch den Angriff der Petschenegen genö-
thigt, ihren Wohnsitz zu verlassen, und sich in das Land der heutigen
Moldau, Bessarabiens und des östlichen Theiles der Walachey zurück-
zuziehen, welches Atel-Kusu genannt wurde. Hier stiftete Arpad,
Sohn des Almus, die Meste bekannte Regenten-Dynastie in Ungarn,
indem er der Verdienste seines Vaters wegen zum allgemeinen Fürsten
oder Herzog der Ungarn erwählt ward, und dann von ihm aus/ durch
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie