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Unterbergcr, Ignaz. — Untcrberger, Keop. Freyh.
den 1. Aug. 1706 zu Cavalese geboren, vollendete sein Malerstu-
dium in der Schule desPit toni zu Venedig. Seiner unermüde«
ten Anstrengung verdanken wir 300 Altarblätter, die in verschiedenen
Gotteshausern des I n - und Auslandes Zeugen seiner Kunst sind.
Er starb zu Cavalese 1776. — 3) Christoph U., wurde am 27.
May 1732 zu Cava lese geboren, und schon im 16. Jahre von seinem
Bruder Mich. Angelus nach Wien genommen, dort zum Ma-
ler gebildet, und 1753 zur Vollendung und Ausbildung seiner schö-
nen Anlagen nach Rom gesendet, wo er sich zu einem vorzüglichen
Maler bildete. Unter Clemens XIV. wurde er zum Mitglied der
Akademie zu Rom aufgenommen, und von R aph ael Meng s zur
Bearbeitung der kunstvollen Grotesken in der Vaticanischen Bibliothek
ausersehen, welches Kunstwerk er auch, nach der Abberufung des be-
rühmten Mengs nach Mad r i d , ebenso als die Frescogemälde im
Clementinischen Museum zu Rom allein vollendete. In allen grö-
ßeren Städten Österreichs sinden sich Stücke dieses Künstlers; so auch
das Hochaltarblatt in der italienischen Kirche zu Wien. Endlich sind
die täuschend ähnlich copirten 13 Bogen Raphael's im Vatican zu
Rom, welche U. auf Bestellung der Kaiserinn Kathar ina I I . nach
Petersburg sendete, und die dort noch prangen, bemerkenswerth.
Erstarb 1301 in Rom.
Unterberger, I g n . , Hofkammermaler in W i e n , geboren
1744 zu Cavalese in Tyrol aus der Künstlerfamilie der Unterber-
ger, besuchte Italien und wurde in Rom ein Schüler des Raphael
Mengs. 1776 kam er nach Wien , wo er den 4. Dec. 1797 starb.
Seine Werke tragen zum Theil so sehr das Gepräge von Correggio,
daß berühmte Kunstkenner durch dieselben irre geführt wurden; nah-
mentlich ward eine Skizze, die er in Mom zurückgelassen, für einen
Correggio verkauft. Sein vorzüglichstes Stück ist eine Hebe, wie
sie dem Jupiter, in Adlergestalt, Ambrosia reicht, welches Kaiser
Franzl. kaufte. U.'s Comvositionen sind tief durchdacht, edel und mit
griechischer Grazie gezeichnet, die Gruppirung und schönen Lichtmassen
hinreichend, das Colorit reizend. Als Liebhaber der Mechanik verfertigte
er einige nützliche Maschinen.
Unterberger, 6.eop. Freyh. v. , k. k. General-Feldzeug-
meister, Commandeur des militar. Maria-Theresien-Ordens, war den
12. Oct. 1734 zu Strengberg in Niederösterreich geboren. Nach er-
haltenen Vorkenntnissen trat er 1758 als Unterlieutenant in das k. k.
Ingenieurcorps, und zeigte so gute Verwendung, daß er 1770 als
Hauotmann und Lehrer der Mathematik zur k. k. Feldartillerie nach
Wien beordert, bald darauf zum Major befördert, und als Lehrer
der Mathematik bey den Erzherzogen Franz stem letztoerstorbenen Kai-
ser) und Max im i l i an von Este angestellt wurde. 1786 erfolgte
seine Ernennung zum Oberstlieutenant bey dem damahls neu errichteten
Bombardiercorps. Für seine mannigfachen Auszeichnungen in dem Tür-
lenkriege 1783—90 und den darauf folgenden französischen Feldzügen,
worin er auch bey der Belagerung von Valenciennes 1793 die Ar-
tillerie leitete, wurde er zum Obersten, Befehlshaber des 2. Feldartille-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie