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512 vaprio. — vaterländische Blätter.
Vaprio, lombard. Marktflecken in der Delegation Mailand,
am rechten Ufer der Adda, hat eine große dem Staate gehörige Papier,
fabrik, und den Palast Caravaggio mit einem sehenswerthen ko-
lossalen Frescogemälde.
varena, ansehnliches lombard. Dorf in der Delegation Como,
in sehr milder und besonders an Wein fruchtbarer Gegend, wo die Villa
Serponti mit ihren Garten sehenswerth ist. Steinmetze verarbeiten
hier viel Marmor aus der Umgegend. Nicht weit von V. ist der Wasser-
fall des Milchftuffes.
Varese, lombard. Stadt in der Delegation Como, ein alter
reicher Ort nahe am Olona, bekannt wegen seiner reizenden Lage und
der herrlichen Landsitze in seinen Umgebungen, zählt 8,360 Einwohner,
welche sich mit Feld- und Weinbau, Seidencultur, Seidenspinnerey,
Weberey;c. beschäftigen. Die achteckige Kirche ist das älteste Gebäude
der Stadt, und soll schon von den Longobarden im 3. Jahrhundert er-
baut worden seyn. Die zahlreichen Paläste und Landhäuser enthalten viel
Schönes undSehenswerthes, und werden im Herbste von den Reichen
Mailand's bewohnt. Nordwestlich von V. liegt auf einem Berge der
Wallfahrtsort Sacro Monte di Varefe mit einem Kloster und
mehreren Häusern. Vom Fuße des Berges an sieht man 5 Triumph-
thore, und zwischen ihnen 14 Capellen, jede in einem andern Style
erbaut. Die Aussicht von diesem Berge ist eine der schönsten in der gan-
zen Lombardie. Es besteht hier ein Wohlthätigkeitsverein mit einem Kran-
kenhause.
Värin (Varna), ungar. Marktflecken im Trencsiner Comitat,
am rechten Ufer der Waag, mit 1,500 Einwohnern, von denen sich
mehrere mit Spitzenklöppeln beschäftigen.
vaskoh, ungar. bischöfi. Marktflecken im südöstlichen Theile des
Bihärer Comitats, mit Eisengruben, einem Eisenhammer und Mar,
morbrüchen.
vaterländische Blätter für den österreichiichen Raiser«
staat. Sie begannen 1803 (Wien beyStrauß), redigirtvonIoh.
Mich. Armbrust er (s. d.), Hofsecretär bey der k. k. Polizey- und
Censur-Hofstelle, einem tüchtigen Gelehrten und gewandten Journa-
listen. Nach dessen (1814 erfolgtem) Tode redigirte sie Dr. Franz
Sar tor i (s. d.), der sie „Erneuerte vaterländische Blätter" nannte,
ui^ d eine Chronik der österr. Literatur, welche recensirende Anzeigen in-
ländischer Werke und ein Inrelligenzblatt enthielt, alsAnhang beyfügte.
Sie hörten mit dem Schlüsse 1820 auf, nachdem sie 13 Jahre bestan-
den. Ihr Inhalt war: Geist der Gesetzgebung in jeder Hinsicht, Dar-
stellung öffentlicher Anstalten, Vaterlandskunde, Geschichte, vaterlän-
dische Reisen, edle, vorzüglich patriotische Handlungen, merkwürdige
Ereignisse, Unglücksfülle :c., Urtheile des Auslandes über Osterreich
mit Berichtigungen, Correspondenznachrichten aus allen Theilen der
Monarchie, eine Übersicht der österr. Literatur, und im Intelligenz-
blatte Nachrichten aller Art. Die Chronik der Literatur war wohl weit
entfernt, sich im Ganzen durch Werthhaltigkeit auszuzeichnen, indessen
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie