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veldes. — Venedig, I. Geschichte. 517
1833.—Abriß der Kräuterkunde für Thierärzte und Ökonomen, eb.
H831. — Die Heilung und Prophylaris der asiatischen Cholera, eb.
1832. —Homiletische Vorträqe für Sonn- und Festtage, 4 Bdchen.
eb. 1833—24. - Die beil. Berge, I. Thl. eb. 1833 (2. Thl. unter
der Presse). — Ausiria's Trauer (auf Franz I. Tod) eb. 1335.
Veldes (Feldes), illyr. Dorf im Laibacher Kreise Krams, am
Veldesersee, hat ein Schloß. Seine Einwohner so wie die der benach-
barten Ortschaften machen viel Tuch und Holzwaaren, und gehen in
die umliegenden Gegenden Hausiren. In der Mitte desVeldesersees steht
auf einem Felsen die Wallfahrtskirche M a r i a im See.
Velenczsersee, imStuhlweißenburger Comitat Ungarns, ist gro-
ßentheils mit Rohr bedeckt, und zum Theil vertrocknet. Er erstreckt sich
zur Zeit seiner größten Ergießung über 6,720,387 Quadratklafter.
Velicsna, ungar. Marktflecken im Arvaer Comitat mit 1,55l)
Einwohnern, welche Flachs und Hanfbauen, und mit selbst verfertigter
Leinwand Handel treiben, einem großen Rathhause, einer kathol. rmd
schönen evangel. Kirche nebst evangel. Schule.
Venedig, das Land. I. Geschichte. Bey den Völkerwan-
derungen des 4. bis 6. Jahrhunderts flüchteten mehrere Bewohner der
Ostküste des obern Italiens (schon bey den Römern Venetia genannt)
nach den Lagunen, den während der Fluth bedeckten Inseln des adria-
tischen Meeres an den Ausflüssen der von den Alpen herabkommenden Strö-
me, um den Bedrückungen der andringenden gothischen, hunnischen
und longobardtschen Völkerschaften zu entgehen, und stifteten hier einen
kleinen demokratischen Staat, in welchem ein Herzog (Vux, Doge)
die vollziehende und das Volk die gesetzgebende Gewalt besaß. — Dieß
ist die Entstehung V.'s. Bald hob sich diese neue Colonie durch ihren
ausgebreiteten Handel zu einer bedeutenden Macht, und dehnte dieselbe
über das nade Dalmatien und mehrere Inseln des mittelländischen Mee-
res aus. Nach mehrmahligen Veränderungen in ihrer Verfassung war
dieselbe endlich in eine Art Erbaristokratie verwandelt, wo a"us einer
gewissen Anzahl von Edlen, Nnkili, (1300) nicht allein der Doge, son-
dern auch der furchtbare Rath der Zehn gewäh!t wurde. — Aufs höchste
war der Flor V.'s gegen das Ende des 15. Jahrhunderts, ehe die Por-
tugiesen den Seeweg nach Ostindien entdeckten, so daß fast der ganze
Welthandel in den Händen der Venetianer war. Die erobernden Os-
manen entrissen diesem Freystaat zuerst Cypern, später Candia und
Morea. Obzwar erschüttert durch den Verlust dieser Königreiche, er-
bielt sich die Republik doch bis zum Frieden von Campo Formio
1797, wo sie nach einem ilWjährigen Daseyn (der erste Doge war
679 gewählt worden) ein Opfer ihrer siegenden Schwester, der ftanzö^
fischen Republik, wurde. In seiner größten Blüthe gehörte zu diesem
mächtigen Freystaate Oberitaliens das nächste Festland von Italien,
Iürien, Cypern, Candia, die Hälfte Morea's, Cepbalonien, Corfu
"nd die andern der sieben Inseln, ein Theil Griechenlands, der größte
Theil Dalmatiens und ein Theil Slavoniens/ Die ganze Einwohner-
schaft betrug fast 8 Millionen, die Einkünfte aber gingen weit über
8 Millionen Thaler. — Als 1783 der Doge Nenier i stsrd, wurde an
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie