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Klafter 3 Fuß lang, l2 Klafter breit und 10 Klafter hoch. Der Ein-
gang ist mit Gesträuchen bedeckt, und hat 2—3 Fuß in die Weite. Zu
oberst am Berge ist eine ungefähr 3 Fuß weite Öffnung / durch welche
einiges Licht in die sonst dunkle Höhle hineinfällt. Die Höhle kann 700
Menschen fassen. Sie hat ihren Nahmen von F riedr. Graftn Vete«
rani (s. d.), der sie 1693 mit 300 Mann besetzen ließ, die stch nach
einer verzweifelten Gegenwehr den Türken ergeben mußten. Gleiche Ta«
pferkeit bewies hier mic gleichem Erfolge 1788 der österr. Major v.
Stein/ der am 31. Aug. durch Capitulation freyen Abzug mit seiner
Mannschaft erhielt. — Der Eingang der Höhle kann mit einer eisernen
Thüre gesperrt werden, und wird durch mebrere Verschanzungen ver-
theidigt. Eine kleine Nebendohle, welche durch eine Scheidewand abge«
sonderc ist, dient zum Pulvermagazin. Es bestehen noch einige andere
Unterabtheilungen für Officiere und den Proviant; auch ist eine Cister«
ne, ein Backofen und ein Feuerherd vorhanden. Die Wichtigkeit der
Höhle beruht auf dem Umstände, daß das linke Ufer der Donau in die«
ser Gegend, wo der Strom zwischen steilen Ufern stießt, und bis auf
80 Klafter eingeengt ist, nachdem er vorher eine Breite von 600 Klaf-
ter erreicht hatte, das rechte so beherrscht, daß Niemand die Durch«
fahrt wagen darf, der nicht Meister dieser Hohle ist. — Höchst wahrschein«
lich ist es, daß diese Höhle schon von römischen und deutschen Soldaten
benutzt worden sey; mehrere Spuren römischen Aufenthaltes findet man
noch heut zu Tage.
Vetter, Aloys Rud., Professor der Physiologie und Anato-
mie an der Universität zu Krakau, war.den 23. Aug. 1765 zu Carls-
berg in Karnthen geboren, begann zu L^ibach die medicinischen Stu-
dien, erhielt an der Universität zu Wien den Doctorgrad, zeichnete
sich durch eine glückliche Praxis aus, und erhielt 1803 oben genannte
istr. l3l)5 begab er sich wieder nach Wien, und starb daselbst den
10. Oct. 1306. Im Drucke erschienen von ihm unter Andern: Beschreib
bung aller Gefäße und Neroen des menschlichen Körpers, Wien 1739.
— Neu eingerichtete Muskellehre, eb. 179l. — Erklärung der Phy-
siologie, 2 Bde., eb. 1794; 2. Aufl., eb. 1305. — Aphorismen aus
der pathologischen Anatomie, eb. l8l^3. — D« plica 5«snilunaii in
corckz kumani atrio sinizlro nuperrirnL äetecta, mit Kupf., Kra-
lau 1804.
Viadana, lombard. Marktflecken in der Delegation Mantua,
nahe am Po, mit einem Gemeinde-Gymnasium, einem Theater, einer
beträchtlichen Olockengießerey und Gerbereyen.
Vicenza, Delegation im Gouvernement Venedig des lombard.«
venetian. Königreiches, hat einen Flächenraum von 29-^- geograph.
Q. M. und eine Bevölkerung von 290,000 Individuen. Obschon ein
großer Theil dieser Delegation von Gebirgen umgeben ist, so gehört sie
dennoch hu den fruchtbarsten Landstrichen im Venetiamschen. Am minde,
sten ergiebig ist das Minera'reich.
vicenza, venerian. königl. Stadt und Hauptort der gleichnahmi-
gen Delegation. Schon zu der Römer Zeiten unter dem Nahmen Vi-
colia ein Municipium, ist V., die Vaterstadt des berühmten Baumei-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie