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560 Dirgilianische Akademie zu Mantua. — vischer.
in den Ruhestand, und zog sich nach Pesth, spater nach Ofen, wo
cr mit rastloser Thätigkeit der Literatur huldigte. Zuerst trat V.
1733 im HliiZval- Nu^uni mit einigen Oden auf, konnte sich aber erst
nach abgelegter Professur mit voller Muße der Literatur weihen. Bald
gab er einen Band lyrischer Gedichte herauS: ^oi^tai munkäji, Pesth
Pesth. 1311. —I'kal ia, eb. 18l3. — Lurtckce, eb. 1814. —
li- tant, 3 Hefte, Ofen 1325—26. Außerdem har man von ihm
eine neue Bearbeitung von Bessenyei's Trauerspiel: Hun^äck I^äsxlc),
O?eil 1317; recht artige Fabeln: Xältemell^elc I>l,He6l-u5k6lN, eb.
1319; eine treffliche Übersetzung des ganzen Horaz: I^evelei, eb.
1815; 32^1-Iji, eb. 1820; 0claji, eb. !824; welche alle seine Mit-
werbcr verdunkelte; eine Ausgabe von Horaz's Dichtkunst mit un-
gar. Erklärungen: tturatius poeti^ja, Pesth 180l, und eine ungar.
Prosodie, Ofen 1820. Nicht gering sind V.'s Verdienste auch um die
Prosa, durch seine Übersetzungen desLelius und des Cato von Ei?
cero, 2Bde., Pesth 1302—3; vorzüglich aber durch seine musterhafte
pragmatische Geschichte von Ungarn: MaF^al- z^äx^oli, I.Bd./ Ofen
1303; 2. Aufl., 2 Bde., eb. 1316, worin er jedoch erst bis zum Anfange
des 15. Jahrhunderts vorrückte.
Virgiliamsche Akademie zu Mantua, auch wissenschaft-
liches Theater genannt. Sie besitzt Sammlungen vorzüglicher Gemälde
und Statuen, und eine Bibliothek. In dem Museum der Staruen,
welche in der Vorhalle der Bibliothek aufgestellt sind, befinden sich
mehrere griechische und römische Kunstwerke, auch hetrurische Vasen,
die in Mantua selbst ausgegraben wurden. Die Aufsicht führt ein
Prcifect mit einem Vicepräfecren.
vischer, Georg Matthäus, war in dem Pfarrdorfe Wenns
im Oderinntbale Tyroib geboren, wie es seine Charte von Steyermart
angibt, auf der auch sein Portrat und Wapen befindlich. Er ward Prie-
ster und spater landständischer Geograph von Osterreich unter der Enns.
Hier erwarb er sich große Verdienste durch seine Charten von Oberöster-
reich 1667 und Niederösterreich 1670 (mit den latein. Titeln: ^rckiäu-
catu5 «tc. ßeoZra^lnca dcäcriptio) ; diese seine Charten waren so aus-
gezeichnet, daß die Stände Steyermarks im Landtage am L.Oct. 1671
beschlossen, von ihm auch eine Charce Steycrmarks bearbeiten zulassen.
Sie schloffen daher mit V. am 2l . März 1673 einen Vertrag, daß er
innerhalb 2 Jahren Steyermark lreisweise aufnehmen, jeden aufgenom-
menen Theil zur Revision einsenden, sämmtliche reoidirte Blätter in
Kupfer stechen, vom Ganzen 1,000 Exemplare abdrucken, hievon 200
Stücke und die Kupferplatten den Ständen übergeben, dafür aber l,000
Gulden aus der Landschafrscasse erhalten solle, V. vollendete die Charte
1673, nachdem er zur Beendigung derselben noch am 5. May 1677 von
den Ständen ernstlicher war angewiesen worden. Die Ursache dieser Ver
zögerung lag, wenigstens großentheils, darin, daß er inzwischen "
der Topographie von Steyermarf zu arbeiten ang? angen hatte;
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie