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o i t ^ z. 5W
^ — d a s Winzers'vän^chen, haben auf Provinzialbühnen Beyfall
funden, und sein Melodram „Brennus" verdient denselben im hohen
Vit6z de Zredna, Ioh . , waro um 1405 in Sirmien geboren.
Die Grundlinien der Wissenschaften erlernte er in seinerHeimath, feine
höhere Bildung aber erwarb er in Italien, wo er mit großem Fleiße
stü dirte, und mit Kenntnissen und Erfahrungen bereichert nach ^Ungarn
zurückkam. Da meldete er sich am Hofe des grosien Hunyad, welcher
ihn bald sehr lieb gewann, und ihn nicht nur seiner innigsten Freund-
schaft würdigte, sondern auch sich für ihn vielfach verwendete, so daß
V, welcher in den geistlichen Stand getreten, erst Protonotar der
königl. ungar. Kanzley, dann Propst des Wardeiner Domcapitels wuri
de; endlich 1445 bis zur Bischofswürde des nähmlichen Kirchenspren«
gels gelangte. V. blieb für diese Begünstigungen dem Corvin i ,
schen Hause stetS ergeben; das erste was er für selbes that, war/daß
er die Stelle eines Erziehers und Lehrmeisters bey den Kindern des Jo-
hann Hunyad vertrat. <— 1447 war V. bey jener Gesandtschaft
der ungar. Großen, welche nach Wien beordert wurde, um dort den
zwischen Friedrich und den Standen des ungar, Reichs obwaltenden
Zwist beyzulegen. 1452 ward er wieder als Ablegat nach dieser Residenz«
stadr geschickt, wo er mit glühender Beredsamkeit den jungen Ladis-
laus beschwor, nach Ungarn zu reisen, um dort die Regentenwürde zu
übernehmen. — Hunyad starb betrauert von der ganzen Nation
1456, aber doppelt beklagt von V. — Einer von Hunyad's Söhnen,
Ladislaus Co rv inus , tö'dtete den Verrätherischen und boshaften
Grafen v. C i l ly(s. d.), einen großen Liebling des jungen Königs 1457.
Nun wurde auch V. in Verdacht gezogen, und der zu rasche König
Ladislaus ließ ihn 1457 ins Gefängniß werfen. — Dieß betrübte die
gesammte ungar. Geistlichkeit, und selbst den päpstlichen Nuntius. Nach
wiederholtem Ansuchen deS Papstes Cal ixtus I I l . und seines Nuntius,
wie auch aüf das Bestreben des Cardinals Ä'neas S y l v i u s erhielt
V. seine Freyheit wieder. —Gleich nach dem Tode des Ladis laus
eilte V. 1453 nach Böhmen, um dem dort gefangenen Math ias
Corv inus die Freyheit auszuwirken, dieses gelang ihm auch glück-
lich , nur mußte er ein Lösegeld von 40,000 Ducaten dem Podiebrad
persprechen. — Nach geschehener Wahl begab sich eine große Gesandtschaft
ungar. Ed^en nach Mähren, um dort den jungen König Math ias zu
bewillkommnen. V. befand sich an ihrer Spitze, und als der neuerwählte
König dorr anlangte, empfing er ihn mit einer zwar kurzen aber bündi-
gen Rede, dann führte er ihn mit der größten Feyerlichkeit nach Ofen,
und nichts übertraf nun die Wonne, welche V.'s Brust erfüllte, den
Sprossen desHunya d'schen Hauses an des Glanzes höchste Stufe erHo-
den zu sehen. — Sobald Math ias gekrönt wurde, wollteer, einge-
denk der häufigen, durch V. , sowohl ihm als dem Staate geleisteten
trefflichen Dienste, diesem dafür seine Erkenntlichkeit bezeigen; er dotirte
daher den Wardeiner Kirchsprengel mit ansehnlichen Gütern, und ver-
kündigte diese Huld auch wirklich auf dem Throne sitzend, im königl.
Prunke, mit der Krone auf dem Haupte und umgeben von den Großen
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie