Seite - 576 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe See-V, Band 5
Bild der Seite - 576 -
Text der Seite - 576 -
576 0 o g l , I o H. M l ch.
tiones tlieapkoslcaz, 2 Violinconcerte, 4 Concerte für das Wald«
Horn; ein Concert für die Oboe, und eines für die Flöte, so wie auch
ein Concert für die Clarinette, eine deutsche Operette: Durchmarsch,
betitelt; 6 Quartetten für das Pianoforte, mit Accompagnement, 6
Quartetten für 2 Violinen , Viola und Violoncello, und mehrere
Parthien für die blasende Musik. Die solenne große Messe und das Te-
deum, welche beyde Werke er zu der Iubilarprimiz des Fürst-Erzbischois
von Prag, Grafen Ant. Pet. Przichowsko von Pr^ichowitz
1781, schrieb, Wl-^er bey einem zahlreichen Orchester m der Meiro«
politankirche am Feste der heil. Dreyeinigkeit mir vielem Beyfall auf.
Er starb zu Praß den 27. August 1794, wo er auch nach der Äufbe,
bung seines Klosters als deutscher Prediger an der Pfarrkirche zur heil.
Dreyeinigkeit in l"') Neustadt lebte.
' Vogl, Ioh. Mich., einer der ausgezeichnetsten Sanger der
neuerenZeit, ist geboren 1763 in der Stadt St ey er in Oberösterreich.
Schon in seinem 7. Jahre wurde er bey den dortigen Kirchen als San-
gerknabe angestellt, hier genoß er einen gründlichen theoretisch-pram-
schen Unterricht in der Gesangkunst, und erwarb sich schon frühzei-
tig jene Geschmeidigkeit der Stimme und eine äußerst sichere Intona,
tion, durch welche Eigenschaften er sich in der Folge so sehr auszeichnete.
An dem Gymnasium zu Kremsmünster ab'olvirce er die Humanio,
ren, und auf dem daselbst befindlichen Klostertheater berrat er auch die
Bühne zum ersten Mahle, und zwar in den, vom Capellmeister Süß»
m ay e r eigens für dasselbe componirten Operetten. Sein seltenes San»
ger- und Schauspielertalent sprach sich schon damahls deutlich aus, und
wurde auch von Süßmayer mit Vergnügen bemerkt, der ihn zu wci-
tern Fortschritten auf dieser Bahn ermunterte. Doch glaubte V. mit
Recht, daß er auf diese Weise seine Bestimmung nicht erreichen könne.
Deßhalb begab er sich, von einem innern Genius getrieben, nach Wien,
wo er auf der k. k. Universität studine, und zugleich bey dem Etadt-
magistrate practicircc. Eben stand er im Begriffe eine feste Ansielluliq
zu erlangen, als er, auf Süßmayer's Veranlassung, der das hoff«
nungsreiche Künstlertalent V.'s erkannt und gewürdigt hatte, einen Ruf
zu dem k. k. Hofoperntheater erhielt, den er auch, einer unwiderstehll,
chen Neigung folgend, gerne annahm. Nun kamen ihm die, auf de.i
Klostertheater gemachten Versuche trefflich zu Statten; die Routine,
die er sich dort erworben, machte, daß er hier nicht lange als Anfänger
stehen bleiben durfte, sondern bald in den Besitz der bedeutendsten Par-
thien kam. Im May 1795 betrat er die deutsche Opernbühne, deren
Zierde er durch eine lange Reihe von Jahren war, zum ersten Mahle in
der Oper: Die gute Mutter, von Paul Wranitzky; bald darauf
sang er den Part des Villac - Uum in Winter's unterbrochenem
Opferfest, welchen der Compostteur eigens für ihn geschrieben hatte,
und er befestigte sich mit jedem Auftreten mehr in der Gunst des Publi-
cums. Seiner Brauchbarkeit wegen wurde V. bald auch bey der italie-
nischen Oper, die damahls neben der deutschen bcstand, mit vielem
Glücke verwendet. Er benutzte die Anwesenheit der vorzüglichsten italie-
nischen Sanger, um die italienische Schule Und Manier zu studiren,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie