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8 Wagner-Arbeiten, ,--> Wagram, Schlacht bey.
jähre 1833 eine bedeutende Krankheit zu; er genas wohl, aber seine
Gesundheit blieb geschwächt, und so kam es, daß der noch junge rüstige
Mann einem zweyten heftigeren Anfalle unterliegen mußte. Er starb
den 14. Oct. 1823 zu Baden nächst Wien.
Wagner - Arbeiten. Vor 10 bis 20 Jahren war man im Inlande
in der Wagnerey noch weit zurück, seitdem hat aber dieses Gewerbe in
allen Theilen sich so merklich verbessert, daß es wenigstens in Wien,
den besten englischen, Pariser, Straßburger und Brüsseler Arbeiten
gleichkommende Wagen liefert. In Wien werden alle Gattungen in
besonderer Vollkommenheit verfertigt, besonders die Kutschen, welche
von den Sattlern vollendet werden; die ordinären Arbeiten werden
überhaupt zum Theil in den Städten, zum Theil von den auf dem
Lande verbreiteten Wagnern gemacht. Die vorzüglichsten Wagner-
Werkstätten in Wien , welches gegenwärtig 43 Wagnermeister und
27 befugte Wagner mit beynahe 200 Gesellen hat, sind: Brand-
mayer und Sohn, Rossau Schmiedgasse; Ios. Obersky, Kautz-
ner, Hahn, Semler, Eder, Graf, Eberle :c. Auch in ganz
Ungarn, Siebenbürgen, Galizien, Mähren, Böhmen u. s. w. werden
gemeine Bauernwagen und Schlitten in großer Zahl verfertigt. Feinere
Arbeiten werden auch in Pesth, Preßburg, Prag,Lemberg
und andern Städten, kurz überall, wo es Sattler gibt, verfertigt.
In B r e g e n z zeichnet sich der Wagner F ink aus, welcher vor-
treffliche Wagen, Chaisen :c. mit allen Erfordernissen herstellt, und
besonders die Kasten aus sehr wenigen Holztheilen macht. —Der Han-
del mit roher Wagnerwaare ist unbedeutend, denn erst nach Vollendung
der Wagen sind sie ein Gegenstand des Handels, den überdieß nicht der
Wagner, welchem der Handel mit Wagen im Inlande untersagt ist,
sondern die größern Wagenfabrikanten und Sattler betreiben. Bauern-
wagen sind ebenfalls kein Handelsartikel, da sie an jcdem Orte verfer-.
tigt werden, wo man ihrer bedarf. — Übrigens hat sich in neuerer Zeit
der Handel mit Wagen außerordentlich gehoben, nahmentlich werden
viele Wagen nach Italien versandt. Das ausgebreitetste Geschäft dieser
Art betreiben in Wien, Simon Brandmayer und Sohn. In
Wien befinden sich auch sehr geschickte Wagenmaler und Lackirer, welche
die geschmackvollsten Arbeiten liefern, so z. B. Ioh. Engel, Iäger-
zeile; Christian Wernhöfer, Alt «Lerchenfeld u. a.
Wagram (Deutsch-Wagram), niederösterr. Dorf im V. U.
M. B., auf dem Marchfelde, am linken Ufer des Rußbaches, mit430
Einwohnern. Bey W. hatte am 4. Iuly 1809 die große Schlacht,
welche das Ende deS Feldzugs vom Jahre 1309 herbeyführte, Statt.
Schon am, 4. Iuly waren von Napoleon die nöthigen Vorkehrun-
gen zum Übergänge über die Donau getroffen, und in der Nacht zum
5. wurde dieser mit der ganzen, 150,000 Mann starken, 'Armee bewerkstel-
ligt. Am Morgen wurden die unbedeutenden Feldschanzen zwischen Esi-
lingen und Enzersdorf genommen, und das letzten Städtchen
erstürmt. Nun entfalteten sich die Heeressaulen in der möglichsten Eile.
l)0(1 Geschütze deckten die große Schlachtlinie. 100,000 Österreicher mit
410 Kanonen erwarteten ihrcn Angriff. Des Fcindes rascher Anfall des
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie