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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6
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Seite - 10 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6

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10 W a i s e n h ä u s e r . einer Anhöhe, mit Einschluß ihrer 4 Vorstädte 256 Häuser und l,40! Einw. zählend. Nur die eigentliche Stadt ist landesfürstlich/ und diese zählt 126 Hauser. — Ostlich von der Stadt liegt am rechten Ufer der Thaya das Dorf A l t - W a i dh ofen. Waisenhäuser. Das Waisenhaus in Wien wurde 1724 errich. tet, und dazu ein Theil des Zuchthauses verwendet. Mir dieser Wai- senanstalt stand damabls auch eine Zwangsarbeitsanstalt für müßige Leute in Verbindung. In ersterer wurden dle Waisen verpfiegt, und in der Religion, im Lesen, Schreiben, Rechnen, Spinnen, Stricken :c., bis sie zllr Erlernung eines Gewerbes oder zu einem Dienste tauglich wurden, unterwiesen. 1742 hatte der Domherr und nachherige Weih- bischof, Anton Marx er, um den Waisen eine angemessenere Erzie- hung zu verschaffen, den Hofrath Mich. v. Kienmayer bewogen, neben seinem Fabrikgebäude an dem Rennweg ein Haus für sie zu er- bauen. Zu jener Zeit hatte auch die Kaiserinn Mar ia Theresia das Schloß und die Herrschaft Ebersdorf an der Donau mit allen dahin gehörigen Einkünften, zur Unterbringung dieser Anstalt gewidmet, und es wurden 1745 die weiblichen Waisenkinder dahin übersetzt. In der Folge gründete die Kaiserinn das angefangene Waisen-Erziehungs- Institut noch fester. 1759 wurde von der Armencasse die Aufsichr über das Waisenhaus dem Jesuiten I g n . Parham er (s. d.) und dem Hof- rathe Mich. v. Kienmayer ganz übertragen; und ihrer mühevollen Verwendung haben wir die gute Ordnung und das Gedeihen des Wai- sendauses bi4 zu dessen vom Rennwege am 14. Ocr. 1785 geschehenen Übersetzung in das spanische Spital zu verdanken. Mit dieser Erziehungs- anstalt (in der Alseroorstadt, Carlsgaffe Nr. 261) ist gegenwärtig auch eine Hauptschule von 4 Classen verbunden, in welcher die Zöglinge in der Religion und Sitteniehre, im Lesen, Schreiben und Rechnen ;c. Unterricht erhalten. In der 4. Classe derselben wird die Zeichnenkunst mit den Anfangsgründen der Geometrie und Baukunst gelehrt. Um den Schwächern nachzuhelfen, und Geschicktere schneller vorwärts zu führen, wird außer den gewöhnlichen Lehrstunden eine sogenannte Nach- schule gehalten, die Kosten derselben trägt das Institut. Vorzüglicheren Talenten wird der Zutritt zu den lateinischen Schulen oder in die Aka- demie der bildenden Künste gestattet, und sie erhalten dann nach Maß. gäbe ihrer Verwendung Stipendien. Die Mädchen werden nebst den ge- wohnlichen Schulgegenständen im Stricken, Nahen, Merken und in andern weiblichen häuslichen Arbeiten unterrichtet. Das Waisenhaus in Wien hat einen Director (derzeit Io h. Georg Fallstich). Der Benesiciar und Catechet Franz T i l l e r ist zugleich Vicedirector. Die Hausökonomie wird von einem Rechnungsführev und Controllor in Evi- denz gehalten; die Anstalt hat übrigens ihren eigenen Arzt und Wund- arzt, und die Lehrgegenstände werden von 7 Lehrern und einem Sup- plenten besorgt. Nebstbey sind ein Chorregent, der zugleich Singmei-. ster ist, und ein Oberaufseher über die Knaben, nebst 5 Knabenaufse- Hern, und eine Oberaufseherinn über dis Mädchen, nebst 2 Madchen- lehrerinnen in weiblichen Arbeiten und dem sonst nöthigen Personal angestellt. Über die Kostkinder außer dem.Waisenhause bestehen 2 beson-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe W-Z, Band 6
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe W-Z
Band
6
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
668
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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