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dete er die theologischen nebst den mathematischen Studien/ und begann
1750 die mathematischen Vorlesungen an der Hochschule zu Wien,
bald darauf auch an d^ r Theresianischen Ritterakademie. Nach der Auf-
hebung seines Ordens wurde W. als Navigations-Director am Donau-
strome angestellt. 1734 wurde er Assessor bey der allgemeinen Ober-Bau-
direciion/ dann auch bey der Hofcommiffion in Bausachen / in der
Folge wurde er in gleicher Eigenschaft zu dem/ der Cameral-Hauptbuch-
haltung einverleibten Baudepartement übersetzt. In diesen Anstellungen
zeichnete er sich durch mehrere hydraulische Werke aus/ wovon die Stru-
delarbeiten in der Donau (1778—31), die Laithaarbeiten (1737),
der Dammbau im Wiener-Canale zwischen der Leopoldstadt und Noffau
(1791)/ der Wasserfang an der Donau beym Vvrkopfe zu Nusidorf,
der Dammbau zu Preß bürg und Anderes noch heute bestehende Denk-
male seiner besonderen Geschicklichleit sind. Erstarb den 29. Nov. 1303.
Im Drucke waren von ihm erschienen: Mechanische Collegien, Wien
1759; 2. Aufl., 1776. — Nachrichten von den Eisbergen in Tyrol>
eb. 1773. — Nachrichten von den 1778 — 81 an dem Donaustru-
del zur Sicherheit der Schifffahrt vorgenommenen Arbeiten, mitKupf.,
eb. 1731. — Nachrichten von den bis 1791 an dem Donaustrudel fort-
gesetzten Arbeiten, mitKupf. / eb. 1791.
Wald, niederösterr. Dorf im V. O.W. W., mit242 Einw.,
hat ein von einem Waffergraben umzogenes Schloß mit sehr festen
Mauern, einer Capelle, vielen alten Gemächern, einem noch bestehen-
den schauerlichen Kerker und hübschen Gartenanlagen.
waldeck/ Christian Aug. Fürst v., k. k. Feldmarschall-
Lieutenant, 1744 geboren, trat früh in österr. Dienste, machte den
siebenjährigen Krieg mit/ und befehligte im Türkenkriege 1792 bereits
eine Division von Loudon's Armee. 1792, beym Ausbruche des fran-
zösischen Krieges/ zeichnete er sich bey Thionvi l le aus/ und verlov
beym Recognosciren einen Arm. 1793 bewerkstelligte er als Comman-
dant eines Theiles von Wurmser's Armee einen RheinüberqanZ, um
die Weisienburger Linie im Rücken zu fassen, wahrend der Obergeneral
sie von vorne angriff. Er vollbrachte diese Operationen mit so vielerGe-
schicklichkeit, daß er zu dem Siege dieses Tages bedeutend beytrug. Auch
zeichnete er sich spater bey Blenheim und Drusen heim aus, er-
oberte das Fort Louis, und erhielt, bis zur Ankunft des Generals
Browne, das Obercommando; auch übersandte ihm Kaiser Franz,
zum Lohne seiner ersprießlichen Dienste, das Großkreuz des Maria-
Theresien-Ordens. 1794 nahm er am Kriege in den Niederlanden Theil,
verließ aber bald wieder das Heer/ und wurde zum Mitgliede des Hof-
kriegsrathes in Wien ernannt. 1796 erhielt er das Generalcommando
der Truppen in Böhmen, 1797 aber verlangte ihn der portugiesische
Hof zum Commandanten der Landtruppen iu Portugal. Er reiste dahin
ab/ und fand daselbst die ehrenvollste Aufnahme. Alle seine Bemühun-
gen jedoch, die portugiesischen Truppen zu reguliren und auf besseren
Fuß zu stellen, scheiterten/ vielleicht auch durch das Entgegenwirken
mehrerer Großen des Landes/ deren Eifersucht durch seine glänzende
Aufnahme rege geworden war. W. starb 1793 zu Lissabon.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie