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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6
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Seite - 14 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6

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H! w a l d h a u s e r . rvaldhauser, Ioh. lLvang., Domdechant, Mitglied und Ausschußrath des Prälatenstandes, wirkl. Consistorial- und Schulrath, und Pfarrer zu St. Mathias in Linz, war den 3. Dec. 1762 zu Linz geboren. Als Hörer des philosophischen Lehrcurses wählte er frey- willig den geistlichen Stand. Er trat in das Generalseminar zu Wien, und siudirte daselbst die Theologie. Nach vollendeten Studien kehrte er in seine Vaterstadt zurück, wo er 1785 zum Priester geweiht wurde. Seine erste Anstellung berief ihn nach Neichenau im Mühlkreise, wo er anfänglich als Hülfspriester, dann als Caplan, und endlich als Pfarrvrovisor sich die Anhänglichkeit und die Liebe der Gemeinden im ho-, hen Grade erwarb. 1787 wurde er wider seinen Wunsch als Stadtca- plan nach Linz berufen. Hier hatte er einen schweren Srand. Das Predigtamt war vorhin fast ausschließend von wohlgeübten Rednern der Jesuiten verwaltet worden; es war demnach keine geringe Aufgabe für einen jungen Priester, in öffentlichen Vortragen nur einigen Beyfall zu finden, und W. mußte mit Betrübniß bemerken, wie wenig Zutrauen man ihm und seinen Mitbrüdern schenken wollte. Doch dieß spornte nur seine Thätigkeit, er predigte mit unverdrossenem Eifer, und benahm sich bey seiner Seelsorgeführung so weise und bescheiden, daß er trotz den herrschenden Vorurtheilen in Kürze großes Zutrauen erhielt, und insbesondere der Lieblingsprediger der Stadtbewohner wurde. Zur allge- meinen Freude ward er daher 1795 von dem Bischöfe Ios. Ant. Gall zum wirkl. Domprediger ernannt, nachdem er als Caplan schon seit 179t) abwechselnd mit 2 seiner Mitcapläne provisorisch die Domlanzel versehen hatte. In dieser Eigenschaft wirkte er mit vielem Segen, und bildete sich zu einem der vorzüglichsten deutschen Kanzelredner, der be- sonders durch seinen eben so geregelten, als herzlichen Vortrag der Wahrheit Eingang in die Gemüther der Zuhörer zu finden mußre. Sei- ne Vorträge waren aber auch sehr wohl durchdacht, und wahre Muster der Popularität, denn er erwarb sich in der practischen Seelsorge eine wichtige Menschenkenntniß, und immer fortgesetztes Studium in dem weiten Gebiethe der Theologie blieb um so mehr seine Lieblingsbeschäfti- gung, da er in dem Umgänge mit Geishüttner, Freindaller und andern Gelehrten Aufmunterung fand. Beweise seiner gründlichen theologischen Kenntnisse sind seine Aufsatze in der Linzer theologisch-prac- tischen Monathsschrift von 1802 und in den folgenden Jahren. So wie er von Allen, die ihn kannten, verehrt wurde, so wußte nicht minder der Bischof Oall seine Eigenschaften zu schätzen, und forderte ihn auf, sich um das erledigte Canonicat zu bewerben, welches ihm auch 1303 verliehen ward. Als Canonicus und wirkl. Consistorialrath über- nahm er nun auch das Amt eines Pfarrers zu St. Mathias, das er bis an sein Ende beybehielt. 1805 ward ihm die Oberaufsicht über sämmt- liche deutsche Schulen in Oberösterreich übertragen, welches beschwerliche Geschäft er bis 1821 führte. 1814 wurde er zum Domscholaster und 1321 zum Domdechant des Linzer Capitels erhoben. Von 1817 hatte er in dem ständischen Collegium die Stelle eines Ausschußrathes beklei- det, bis er 1822 als wirklicher Verordneter desselben gewählt wurde, welches Amt er aber 1828 wegen Kränklichkeit freywillig niederlegte. —
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe W-Z, Band 6
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe W-Z
Band
6
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
668
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
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