Seite - 16 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6
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Ztt w a I d m ü l l e r.
angehende Thierarzte, Wien und Trieft 1811. — Allgemeine Patho«
logie der größeren Hausthiere, Leipzig 1812. — Allgemeine Therapie,
oder practisches Heilverfahren bey den Krankheiten der größern nützlichen
Hausthiere, 2 Bde., Wien 1814; 2. Aufl., 1822. — Über Ge-
stüte, Pesth 1814. — Wahrnehmungen an Schafen, Wien und
Trieft 1815; 2. Aufl., 1834. — Abhandlung über die Würmer in der
Lunge und der Leber, und das Klauenweh der Schafe, Wien 1318. —
Abhandlung über die gewöhnlichen Krankheiten der Hunde, eb. 1819.
— Abhandlung über den Schwefel und seine Verbindung mit Metallen,
Kalien und Erden, eb. 182N.
Waldmüller, Herd. Georg, einer der vorzüglichsten neueren
Künstler im Fache der Genre-und Conversations-, dann der Porträ't-
malerey, ist den 14. Jan. 1793 zu Wien von unbemittelten Ältern ge-
boren. Er besuchte die latein. Classen bey den Piaristen in der Iosephstadt
daselbst, und lernte nebenher von Zintler, einem Schüler des Profes«
sors und rühmlich bekannten Blumenmalers Drechsler, die Blumen-
zeichnung. W.'s erfreuliches Talent wahrnehmend, rieth ihm Letzterer,
sich auch dem Figurenfache zu widmen und in die Zeichnungsschule des
Professors Maurer zu treten. Sein Fleiß und seine Verwendung in
der Akademie der bildenden Künste in Wien waren nun so ausgezeich-
. net, daß er schon im zweyten Jahre den ersten Preis bey der Zeichnung
des Kopfes, und im darauf folgenden den ersten Preis bey der Figuren-
zeichnung erhielt. Um diese Zeit ertheilte ihm auch der als Maler und
Tragöde gleich geschätzte Hofschauspieler Lange Unterricht in der Mi-
niatur- und Ohlmalerey. Durch das Zureden mehrerer Freunde bewogen,
begab sich W. 1311 nach Preßburg, wo eben der ungar. Adel und viele
Fremde, des Landtages wegen, versammelt waren, und erhielt daselbst
viele Aröeicen. Nach Beendigung des Landtages erhielt W. von dem da-
mahligen Banus von Croatien, Ignaz Grafen v. Gyulay, die
Stelle eines Zeichnenmeisters bey dessen Kindern, die er durch 3 Jahre
mit Erfolg versah, während welcher Zeit er sich immer in der Ohlmale-
rey übte, und sich auch eine bedeutende Praxis erwarb. Nach seiner Zu-
rückkunft machte er mit seiner Gattinn, einer gebornen Weidner>
später k. k. Hofopernsängerinn, mehrere Reisen; seine Verhältnisse wa-
ren jedoch noch von der Art, daß er sich durch längere Zeit seinen Unter-
halt durch Decorationsmalen erwerben mußte. Seine weitere umfassende
Ausbildung hatte er zumeist eigenem Studium zu verdanken. Als seine
Gemahlinn endlich eine bessere Anstellung beym k. k. Hoftheater nächst
dem Kärnthnerthore erhielt, copirte er auch fleißig in der k. k. Bilder-
gallerie im Belvedere. B.ey dieser Gelegenheit erwarb er sich die Gunst
des Kunstfreundes und Kenners Vincenz Wieser, damahls Buchhal,
ter des Grafen Moriz v. Fries, welcher ihn durch mehrere Jahre
mit Copiren der besten Gemälde aus der italienischen und niederländi-
schen Schule beschäftigte. 1325 machre er auf eigene Kosten eine Reise
nach Italien, und obschon sein Aufenthalt in Rom nur kurz war, so
verdankte er dieser Reise, so wie einer zweyten, 1827 nach Dresden,
vieles seiner jetzigen umfassenden künstlerischen Ausbildung. Von Dres-
den, wo er Mehreres aus der berühmten Gallerie dieser Stadt copirte.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie