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gehender Geistlichen einer Erweiterung nothwendig bedürfte/ wurde mit
Bewilligung des Kaisers durch ihn bereits 1L04 in den Stand gesetzt,
daß es seiner Absicht vollkommen entsprach. Mit weiser, väterlicherVor-
sicht gab er dieser Bildunqsanstalt eine treffliche Verfassung, und suchte
unausgesetzt/ durch persönliche Einwirkung und rastlosen Eifer sie auf-
recht zu erhalren; und diese, schöne Gründung hatte auch die wohlthätig-
sten Folgen für das Land, dessen sittliche Pflege und Bildung, Zög-
lingen eines solchen Instituts anvertraut wird. Eine zweckmäßige Ein?
theilung seiner großen Diöcese war schon 1305 eine zweyte Folge seines
hellen Blickes, seiner vaterlichen Sorge und seiner ausgebreiteten Geschäfts-
kenntnisse, und durch den so gewonnenen Überblick des Ganzen, konnte
das Gute wahrhaft erreicht werden. Öftere Bereifungen der Diöcese soll-
ten diesen so entworfenen Plan prüfen, berichtigen und ihm immer
mehr und mehr Vollkommenheit geben. Auf 'diesen beschwerlichen Rei«
sen entging seinem Forscherblicke und Scharffinne nichts; mit wahrem
apostolischen Sinne achtete er weder Beschwerden noch Gefahren, nahm
keine Rücksicht auf seine schwankende Gesundheir> und statt im ruhigen
wohlverdienten Genusse der schönen Natur um Grätz und das romanti-
sche Seckau zu leben, setzte er jede Gemächlichkeit hintan, drang in
das Innerste der Thäler, erstieg die hohen, stolz emporragenden Ge-
birge von Steyermark, um seine heiligen Pflichten, gleich dem Jüng-
sten seiner Amtsbrüder, mit frommer Salbung zu erfüllen. Alle Jah-
re unternahm er Schulberersungen, wohnte den Prüfungen bey, prüf-
te selbst, und erweiterte und befestigte hierdurch nicht bloß Religions-
beqriffe, sondern eine vernunftgemäße Bildung der Jugend überhaupt.
Diese Thatsachen gewähren die Überzeugung seines Scharfblickes in der
Oberleitung aller geistlichen Geschäfte. Beweise hievon finden sich in sei-
nem in Orä'tz gedruckten, musterhaften und patriotischen Hirtenbrief
an seine Diöcesangeistlichkeit, vom 8. Iuly 1805, und in Vem Schreiben
an die Curatgeistlichkeir seines Kirchsprengels vom 19. Iuny 1808,
bey Gelegenheit der Errichtung der Landwehre in Steyermark. Er
starb den 15. April 1812.
wal laszky, Pau l , evangel. Prediger zu Elcs im Oömörer
Comitate Ungarns, verdienstvoller magyarischer Literat, war 1743 zu
Bagyan in Ungarn geboren. Seine ersten Studien legte er an der
evangel. Schule zu Preß bürg zurück, besuchte darauf die Universitä-
ten zu Le ipz ig , Hal le , Wi t tenberg und Jena, und bildete
sich vollkommen zum Predigtantte aus. Zugleich sammelte er Alles aufs
eifrigste, was nurin irgend einer Hinsicht Tezug.auf Geschichte und Lite-
ratur seines Vaterlandes hatte, und erwarb sich dadurch große Per-
dienste um dasselbe. 1796 kehrte er nach Ungarn znrück, und erhielt
noch im selben Jahre eine Stelle als Pastor der Komloscr cvangel. Ge-
meinde. 1807 wurde er Prediger zu Czinko.ta bcy Pesth, bald dar-
auf kam er in gleicher Eigenschafr nach Elcs in die Gomorer Gespan-
schaft, wo er sich fortan, nebst der eiligen Erfüllung seiner Berufs-
pfiichten, den literarischen Forschungen widmete. Er starb daselbst den
29. Sevt. 1824. Im Drucke nar von ihm erschien: I)l55<,<»liti 6
to Vcibülxic,, Leipzig 1768. —
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie