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und 1321 zum Director der österr. Nationalbank gewählt. — I n diesem
Zeitraume lieferte W. mehrere staatswirthschaftliche und finanzielle Ab,
Handlungen, die ohne Beyfügung seines Nahmens in verschiedenen Zeit-
schriften erschienen, größtentheils aus Veranlassung von Fragen über
öffentliche Angelegenheiten, welche eben ein allgemeines Interesse im Publi-
cum erregten, oder zur Berichtiqung von Irrthümern dienen sollten,
die über bereits getroffene öffentliche Verfügungen, sich eben verlauten
ließen. Eine Ausnahme von diesen zerstreuten Abhandlungen, machten
I von W. in besondern Heften erschienene Schriften; die erste derselben
mit seinem Nahmen unter dem Titel: Antworr auf die Stock-Iobbery,
und den Handel mit Staatsparieren nach dem jetzigen Zustande, poli-
tisch und juristisch betrachtet, Wien 1821 (hier wurden die Ansichten
einer in München unter dem Titel: „Die Stock-Iobbery" erschiene-
nen Schrift, die dem kö'nigl. bayerischen Staatsrathe Oo'nner zuge-
schrieben wurde, bekämpft, und die eigentlichen Verhältnisse des derzei-
tigen Handels in Staatspapieren politisch und juristisch beleuchtet); die
zweyte ohne feinen Nahmen, mit dem Titel: Über die Verhältnisse der
Baumwollspinnerey in Osterreich, München 1321. — Bereits 1827
wurde W. zu den Vorberathungen über den Entwurf eines neuen Han«
delsgesetzbuches bey der k. k. Hofcommission in Iustizgesetzfachen zugezo-
gen, und 1828 vom Kaiser Franz zum Mitglied dieser Hofcommission
für die Redaction des Handelsgesetzbuches, und 1332 von der nieder-
österr. Landesregierung zum Mitgliede der neustatuirten Provinzial»
Handelscommission ernannt. — Ungeachtet W. durch diese Vermehrung
seiner Aufgaben nur wenig Muße für literarische Arbeiten blieb, so
widmete er bisher doch die ihm übrigen Stunden zu literarischen Mit-
theilungen seiner aus dem practischen Leben absirahirten Ansichten, die
meist juristischen Inhalts, in die zu Wien erscheinende Zeitschrift für
österreichische Rechtsgelehrsamkeit und politische Gesetzkunde aufgenommen
wurden.
Weber, Friedr. D ionys, Director der Conservatoriums der
Musik zu Prag , ist 1771 zu Welchau in Böhmen geboren. Schon
als Knabe von 10 Jahren sang er Sopran, spielte Clavier, Orgel,
Violin und alle im Orchester üblichen Blasinstrumente. Mit dem 11.
Jahre begann er die Oymnasialstudien, verfügte sich dann, als. diese
zurückgelegt waren, auf die Universität nach Prag, wo er die Philo-
sophie und Theologie vollends absolvirte, und nach diesen sich auch
noch dem Studium der Rechte zum Theil widmete. Ungeachtet er allen
diesen wissenschaftlichen Zweigen mit vielem Eifer oblag, so betrieb er
doch nebstbey die Musik mit leidenschaftlicher Vorliebe, so zwar, daß er
sich endlich bestimmte, sich derselben ausschließlich zu widmen. Es fängt
demnach von diesem entscheidenden Zeitpuncte seine eigentliche künstleri-
sche Laufbahn an. Das gründliche Studium der Aonsetzkunst war von
nun an seine Hauptbeschäftigung; da aber Prag zu jener Zeit wohl
einige ausgezeichnete Componisten, doch keine Lehrer, die in diesem
Zweige Unterricht zu geben geneigt gewesen waren, besaß, so nahm der
von Begierde brennende Jünger seine Zuflucht zu den Todten. Alle theo-
retischen Werke, welche damahl als die vorzüglichsten anerkannt wa<-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie