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weinberger. — Weingarten. 55
Insel Brazz^l und der Marzemin von Teodo. Im Narentagebieth
werden die Trauben so groß, daß man jede im Durchschnitte zu 3 Pfund
annehmen kann. — Trotz des ungeheuren Reichthums des österr. Kai-
serstaates an Weine werden doch auch viele fremde Weine und unter die-
sen besonders Champagner eingeführt. Im Inlande versendet Ungarn
viele Weine, selbst gemeiner Sorte, trotz des Einfuhrzolles, nach Öster-
reich und den übrigen Provinzen.
tveinberger. Mich., Lehrer am Taubstummen-Institute in
Wien , ausgezeichneter Pädagog dieses Faches, war den 11. April
1772 zu Wien geboren. Sich diesem Lehrfache widmend, erhielt er,
nach vollendeten pädagogischen Srudien, in einer Vorstadt Wiens die
Stelle eines GeHülsen in einer Trivialschule. 1791 aber trat er als
Schreib- und Zeichnenlehrer in das Taubstummen-Institut zu Wien ,
als welcher er so ausgezeichnete Verwendung zeigte, daß er 1793 die
zweyte Lehrerstelle daselbst erhielt. Voll von Eifer, sich dem höheren
Lehrfache widmen zu können, hörte er jetzt auch den philosophischen
Lehrcurs an der Universität zu Wien , besonders aber suchte er sich,
durch eifriges Studium und durch sorgfältige Benützung aller literari-
fchen Quellen, die Art und Weise des zweckmäßigsten Unterrichts der
Taubstummen anzueignen, welches ihm auch im hohen Grade gelang.
Große und unvergängliche Verdienste erwarb er sich besonders durch seine
unausgesetzten, verdienstvollen Arbeiten für die Literatur dieses Fa-
ches, welche ihm solchen Ruf erwarben, daß seine Büste in dem Prü-
fungssaale zu Kopenhagen aufgestellt wurde, und er sich auch meh-
rerer Auszeichnungen von Seite des kaiserl. Hofes zu erfreuen hatte.
So wurde er z. B. bey dem damahligen Kronprinzen, jetzigen Kaiser,
Ferdinand zum Lehrer in Normalgegenständen bestimmt. W. starb
jedoch schon, allgemein beklagt, den 13. Iuny 1809. Seine hinterlas'
fenen, sehr verdienstlichen Schriften sind: Der Taubstumme und dessen
Brauchbarmachung zu bürgerlichen Handwerken und anderen Gewerben,
Wien 1305. — Versuch über eine allgemein anwendbare Mimik, in
Beziehung auf die methodischen Geberdenzeichen der Taubstummen, eb.
1806.
Weingarten, I oh . Iac. Ritter v . , wurde 1629 zu Ko-
motau in Böhmen geboren. Nachdem er bey den dortigen Jesuiten die
kleineren Schulen zurückgelegt hatte, und überhaupt große Fähigkeiten
und einen frühzeitigen Hang zu den Wissenschaften wahrnehmen ließ,
schickten ihn seine Ältern auf die hohe Schule nach Prag, wo er die Phi-
losophie des Aristoteles hörte. Die Rechtsgelehrsamkeit war in der
Folge diejenige Wissenschaft, welche er mit vielem Eifer verehrte; be-
sonders suchte er sich die Kenntniß der Gesetze seines Vaterlandes zu
erwerben, worin er in kurzer Zeit so großen Fortgang machte,
und sich auf ihre Anwendung so gut verstand, daß ihn der Magistrat
der Kleinseite Prag's 2666 zum zweyten Syndicus ernannte. Die-
ses Amt verwaltete er 11 Jahre, und erfüllte seine Amtspflichten mit
ausgezeichnetem Fleiße und bewahrter Nechtschaffenheit. Seine übrigen
Stunden widmete er gelehrten Arbeiten, und gab nach und nach ver-
schiedene Werke über die böhm. Rechte heraus. Nachdem er mittlerweile
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie