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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6
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Seite - 70 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6

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7l> welsperg, die Grafen. gcnosi von ihrer trefflichen Mutter eine sorgsame Erziehung und ent- wickelte in frühester Jugend seltene Geistesgaben. 1549 kam Erzherzog Ferd inand, zweyter SohnKaisers Ferdina nd I. auf den Reichs- tag nach Augsburg, und wurde so von ihrer außerordentlichen Schön- heit entzückt, daß er sie, da sie ihm ihre Gegenliebe nur auf gesetzmä- ßige Weise gewahrte, 1550 ohne Vorwissen seines Vaters und Oheims (Kaiser Carl V.) heyrathete. Ersterer war anfangs über diese Ver- bindung entrüstet, und lange Zeit erlaubte er seinem Sohn nicht vor ihm zu erscheinen. Diese Mißheyrath machte auch im Auslande großes Aufsehen, währenddem Ferdinand und Ph i l ipp ine in Zurück- gezogenheit auf dem Schlosse Ambras in Tyrol lebten, sich einer äußerst glücklichen Ehe erfreuten und Phi l ipp ine durch ihre Schönheit und Herzensgüte Alle bezauberte, die sie naher kennen lernten. Nach einem Zeitraume von 8 Jahren wagte es Phi l ipp ine verkleidet, dem er- zürnten Kaiser eine Bittschrift zur Versöhnung mit seinem Sohne zu überreichen. Ihre Liebenswürdigkeit und Demuth rührten das Herz des Monarchen auf das äußerste, er nahm sie liebevoll auf, erklärte die Ehe und die daraus entsprossenen Kinder für legitim, doch durften sie nicht den erzherzoglichen Tirel führen, sondern sich nur von Osterreich und Markgrafen von Burgau und Nel lenburg nennen, welch letzteren Titel er auch Phi l ippinen selbst zulegte. Ihren Vater aber erhob er nebst seinen Nachkommen in den Freyherrnstand mit dem Pradicate: Von Zinnenberg. Nach einer sehr glücklichen dreyßigjährigen Ehe starb sie zu Innsbruck den 24. April 1580 und wurde daselbst in der h. Kreuzkirche beygesetzt, wo ihr Erzherzog Ferdinand ein kostbares Denkmal errichten ließ. Auch ehrte er unter andern ihr Andenken durch eine Münze mit ihrem Bildnisse und der Umschrift: vivae kkiüppinas, die jetzt zu den numismatischen Seltenheiten gehört. Ihrem, Gemahle hatte Ph i l ipp ine 2 Söhne geboren: Andreas von Osterreich, Cardinal :c. (s. d.), und Carl von Osterreich (Markgraf zu Bu rg au, geb. 1560, vermählt mit S iby l l a , Prinzessinn von Iü l ich , gest. ohne Erben 1618). welsperg, die Grafen, eine alte tyrolische Familie; 1ö39 Frey- herrn; 1693 Grafen. Die Grafen zu W. sollen aus Etrurien oder Toscana abstammen, und ihre Vorältern mit vielen ihrer Zeitgenossen von den Galliern 580 vor Chr. Geb. vertrieben worden seyn. Diese Flüchtlinge sollen ihre Zufiucht in die Schluchten der Rhätischen Alpen genommen, unweit Chur am Rhein ein Schloß, von Alters Faga- n io , deutsch Welsperg genannt, dessen Überbleibsel diesen Nahmen noch heut zu Tage führen, erbaut, sich aber 1060, als das Schloß gwßtentheils ein Raub des unterwühlenden Rheins geworden, nach Ty- rol begeben haben, wo nach einer Urkunde des Albrecht Grafen zu Görz 1152 mit eben so viel Grund und Boden Welsperg bey Brunek im Pusterthale steht. Es ist ferner urkundlich, daß 1152 Ruprecht v. W. lebte und 1183 im Wi l t au bey Innsbruck starb. — Eben so ist aus mannigfaltigen frommen Stiftungen, welche zur Zeit noch bestehen, und zum Theile wichtigen öffentlichen und Pri- vat. Urkunden, in welchen letzteren sie als Zeugen erscheinen, erweis-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe W-Z, Band 6
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe W-Z
Band
6
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
668
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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