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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6
Seite - 95 -
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Seite - 95 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6

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W i e n . 9 5 seit den Jahren, als das Haus Habsburg das Herzogthum Osterreich erhielt. Unrer Kaiser Friedrich I I I . wurde 1480 von Pau l I I . die bisher gefürstete Propstey zu S t . Stephan in W. zu einem Bis- thume erhoben. 1477 fiel Math ias , König von Ungarn, darüber aufgebracht, daß ihm Kaiser Friedrich I I I . bey Bewerbung um die böhmische Krone seine Unterstützung versagte, und nachher auch die Hand seiner Prinzessinn abgeschlagen hatte, mit zahlreicher Heeresmacht in Osterreich ein, nabm alle kleineren Plötze rings um W. in Besitz, lagerte sich dicht an die Stadt, beschoß dieselbe mit steinernen und eiser- nen Kugeln, und bedrohte dieselbe durch mehrere Monathe mit Sturm. Friedrich mußte nun einen Waffenstillstand verhandeln, und die Zu- rückgabe der von Math ias eroberten Platze mit dem Versprechen einer bedeutenden Geldsumme erkaufen. Da nun aber Friedrich diese an König Math ias zu bezahlende Summe nicht aufbringen konnte, wurde W. wieder mit einer zweyten Belagerung bedroht/ und Math ias drang 1484 neuerdings mit einem großen Heere in Osterreich ein, ließ die Städte ober W. besetzen, um dadurch der Hauptstadt die Zufuhr auf der Donau abzuschneiden, und drang endlich von Nußdorf herab in den untern Werd, wo gegen die mittlere Brücke und gegen den ro- then Thurm, oder am neuen Donau-Einlaß, mehrere Schanzen auf- geworfen wurden. Des Königs Lager erstreckte sich vor dem Schotten- und Werderthore bis gegen den Doblingerbach, und jenes des Oberfeld- herrn wurde am Wienerberge bey der Spinnerinn am Kreuz aufgeschlagen. Der Hunger zwang nun die Stadt zur Übergabe an den König Ma- thias, der hierauf am 1. Iuny 1435 seinen Einzug erhielt; 5 Jahre aber darauf, 1490, in W. verschied. Nach dem Tode des Königs von Ungarn brachte Kaiser Friedrich's Sohn, Mar im i l i an , im deut- schen Reiche schnell ein Heer zusammen, mit welchem er beynahe ganz Osterreich und auch W. besetzte, nach Abzug der Ungarn seinen feyerlichen Einzug hielt, und sich dann sehr angelegen seyn ließ, daselbst die alte Ordnung wieder herzustellen. Mar im i l i an starb 15 l l), und ihm folgte sein Enkel Ferdinand, welcher 1522 nach Österreich kam, und anfangs seine Wohnung in Wiener-Neustadt hatte. Als Ferdi- nand's Schwager, der König Ludwig von Ungarn, in der Schlacht bey Mohäcs blieb, und keinen männlichen Erben hatte, kam Ferdi- nand auch zu den rechtmäßigen Ansprüchen auf die ungarische Krone, worauf er wirklich 1527 zu Preß bürg gekrönt wurde; allein, ein Theil der Magnaten dieses Reichs hatten den siebenbürgischen Woywo- den, Johann Zaoo lya , zum König erwählt, und ihn auch schon 1526 zu S tuh lw eißenburg krönen lassen. Johann, der wohl einsah, daß er den siegreichen Waffen Ferdinand's werde unterliegen müssen, verwendete sich bey dem türkischen Sultan So l iman , um ihm gegen einen großen Tribut den Besitz von Ungarn zu sichern. Der türkische Kaiser So l iman ergriff bald den Antrag, und zog wirklich schon 152s) von Constantinopel aus, an der Spitze eines Heeres von ungefähr 3M),000 Mann, gegen W.Die Nachricht von dem schnel- len Vorrücken der Feinde verbreitere nun in W. ein allgemeines Schrecken. Jedermann war auf die Flucht bedacht, und trachtete sich aus der Stadt
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe W-Z, Band 6
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe W-Z
Band
6
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
668
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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