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W. Kl. , oder 5H 5sterr. Postmeilen, d. i. 6,^ 5 geogr. Meilen; die
ganze Lange von der St. Marxer-bis zurNußdorfer-Linie ist auf 3,250
Klafter/ und die gesalnmte Breite von der Gumpendorfer-Linie bis zum
Ende der Iägerzeil auf 2,650 Klafter berechnet. Die in einem Zirkel
um die Stadt liegenden Vorstädte sind von außen durch einen 12 Fuß
hohen gemauerten Linienwall umfangen, welcher 11 Ausgänge hat:
Erdberger-, St. Marxer-/ Favoriten-, Matzleinsdorfer-, Schönbrun-
ner« oder Hundsthurmer - Linie, die neue Linie, die Mariahülfer«-,
Lerchenfelder-/ Hernalser-, Wä'hringer- und Nußdorfer-Linie. Dazu
lommrals 12. Ausgang noch die im Norden der Leopoldstadt liegende
Taborlinie. Die Hauserzahl in der Stadt und den Vorstädten übersteigt
3,200 (wovon 1,214 in der innern Stadt), die Kirchen, Magazine
und sämmtliche Nebengebäude nicht mitgerechnet. Alle Häuser sind nu«
merirt, in der innern Skadt mit rother, in den Vorstädten mit schwär«
zer Farbe, dort 3—5, hier 2—3 Stockwerke hoch, die Treppen von
Stein, die Dächer fast durchgängig mit Ziegeln, Schiefer oder Kupfer
gedeckt und mit Wafferrinnen versehen. Die Nahmen der Gaffen und
Plätze sind an den Ecken derselben angeschrieben. Zwischen der Stadt
und den Vorstädten breitet sich das Glacis aus, ein 600 Schritte brei-
.teo, reich mit Alleen bepflanzter Wiesenplatz, der nach allen Richrun,
gen von Fahr- und Fußwegen durchschnitten, und Abends von Later-
nen beleuchtet ist. ^. Die innere Stadt selbst hat eine ovale Ge-
stalt und rings um sie läuft der, seit der Demolirung der Festungs-
werke im Jahre 1809 stehen gebliebene innere Wall (Bastey), welcher
als Spaziergang dient und mir Bäumen bepflanzt ist. Zwischen dem
Glacis und der Bastey umgibt die Stadt der Stadtgraben, welcher in
der Strecke vom Rothenthurm- bis zum Fischerthor eine Unterbrechung
erleidet. Die Benutzung der in dem Stadtgraben angelegten Fahrstra-
ße ist nur den Reitenden und leichten Fuhrwerken, als Equipagen, Fia-
kern und Caleschen gestattet, und es sind hieoon die Leiter- und soniti-
ge schwere Wägen ausgeschlossen. 12 Thore führen in das Innere. Un-
ter denselben behauptet das, zwischen 1322 und 1824 erbaute Burg«
tyor den ersten Rang. Es ist ein würdiges Gegenstück des herrlichen
Brandenburgerthores in Be r l in. Das Gebäude, dorischer Ordnung,
hat 33 Klafter Ausdehnung. Das Mittelgebäude, welches von der
Stadt angesehen, 12 Säulen von 4 Schuh 7 Zoll im Durchmesser tra-
gen, hat 5 Durchfahrten, und mißt in der Länge 14 Klafter 4Schul).
Die Überschrift der Stadtseite lautet: «luztiüa kegnosum I^un6Hmen-
tum; und jene gegen die Vorstädte, wo man nur die, auf starken
Pfeilern ruhenden 5 Bogen erblickt: ^rancizcuz I. Imperator ^Vu-
5tl-»26 IVlOdl^CXXIV. Dann kommen das 1802 neu eröffnete neue
Kärnthnerchor für Fußgänger, das 1672 errichtete altejKärnthnerthor, das
1317 von dem Magistrate erbaute schöne Carolinenthor für Fußgänger,
das 1336 renovirte Stubenthor, das Mauth-, das Rothenthurm-, das
Schanzelthor (für Fußgänger), das Fischerthor, das Neuthor, das
1656 erbaute Schottenchor und das Franzensthor, welches 13l7 für
Fußgänger errichtet wurde. Die Zahl der Straßen und Gassen in der
Stadt ist 127. Die längsten sind die Kärnthnerstraße und die Herren-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie