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W i e n .
Andacht zu Maria Verkündigung und Weihnachten bestimmt / sind
eine Kunstarbeit Ludw. Schnorr's. Über die hier befindliche k. k. ,
Todtcngruft s. den Art. Grüf te der osterr. L and es fürsten. 12)
Die Kirche zum heil. Johannes, in derKarntbnerstraße, wurde 1200
von dem Malteser-Orden erbaut. Sie hat Altarblatter von Alto-
monte und Tobias Hock, dann links am Eingänge ein schönes
Hautrelief aus Gyps, Malta vorstellend, als Kunstme.kwürdigkeuen.
An Sonn- und Feyertagen wird hier in ungar. Sprache gepredigt. 13)
Die Kirche zu St . Anna , in der Annagasse, gebaut 1415, wurde
erst in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, nach einem unglücklichen
Brande, mit Marmor und Vergoldungen reich verziert. Sie hat schöne
Gemälde von Gran und Schmidt dem Vater. Das Muttergottes-
bild und die Kuppel sind von Pozzo. Alle Sonntage ist daselbst Pre-
digt in französ. Sprache. 14) Die Kirche und das Kloster der Ursuliner«
nonnen, in der Iohannesgasse. Aus mehreren angekauften Häusern bauten
1660 dievonderKaiserinn Eleon ora aus Lüttich nachW.berufenen
Ursulinernonnen das Kloster und die Kirche zur heil. Ursula. Die
letztere, 1675 eingeweiht, hat 7 Altare mit Gemälden von Spiel«
berger und Wagenschön. Die Nonnen beschäftigen sich mit dem
Unterrichte der Madchen aus den niederen Ständen. 15) Die Kirche d^
deutschen Ordens, in der Singerstraße (s. d. Art. Deutsch er Orden).
16) Die Kirche und das Kloster der Franciscaner, am Franciscaner-
platze. Letzteres ist eir-weitläufiges Gebäude, die erstere, dem heil.
H ieronymus geweiht, wurde 1614 vollendet. Das Architekturge-
mälde am Hochaltare verfertigte P o zz o. Von den Altarbildern malte
Schmidt der Vater den heil. Franz und die unbefleckte Empfäng-
nis;; Car lo Car lo ni ein Crucifix; Wagen schon die Marter des
heil. Capist ran, und Rothmayr ebenfalls eine unbefleckte Cm-
pfangniß. 17) Die Universitatkkirche zumteil. Ignaz und Franz
Taver , am Universitätsplatze. Der Bau dieser Kirche wurde 1627
begonnen, und die Einweihung erfolgte 1631 durch den Cardinal Die-
tr ichjiein. Sie gehört zu den schönsten Kirchen W.'s, besonders we-
gen ihrer kühnen Bauart, hat eine ansehnliche Fronte, 2 gleiche Thür«
me, und besteht aus einem emzißen großen Gewölbe, welches auf 16
marmornen Säulen ruht. Sämmtliche Altarblätter und die meisterhaft
gemalte Kuppel sind Werke des Jesuiten Pozzo. Letztere wv:de 1834
von Pet. Kra f f t geistreich renovirt. 13) Die Pfarrkirche und das
Kloster der Dominicaner zur heil. Mar ia R otu nda, am Dominica-
nerplatze. Das Kloster, welches 1529 von den Türken zerstört wurde,
ließ Kaiser F erd in, and I. wieder aufbauen, und Ferdinand 11.
vergrößern. Leopold der Tugendhafte lies; die Kirche 1186 für
die Tempelherren erbauen, aber schon 1226 wurde sie von Leopold
dem Glorre ichen den aus Ungarn gekommenen Dominicanern ge-
schenlt. Kaiser Ferdinand I I I . ließ sie 1631 nach dem Musier der
gleichnamigen Kirche in Rom aufbauen. Sie ist mit vielen guten Al-
tarblättern geziert/ von welchen der heil. Domin icus , die heil. Drep-
falligkeit und die heil. Jungfrau, Tobias Bock, die Anbethung der
Hirten und die Marter der heil. Ca tha r ina , Spielverger/ die
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie