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W i e n .
heil. Cathar ina von S iena und den heil. Vincenz Ferre-
r ius, Roet r ie rs , den heil. Thomas von Aquin aber Pach-
mann gemalt haben. Das Frescogemcilde an der Kuppel der Kircheist
von Pozzo. Die Frescomedaillonö verfertigte Denzala. Unter den
Gradmälern verdient das der Kaiserinn Claudia Fel ic i tas, zweyten
Gemahlinn Kaiser Leopold's I., Beachtung. 19) Die Kirche zu S t .
Ruprecht, der Sage nach die älteste Kirche W.'s und schon 740 er-
baur, liegt am Kienmarkte. Ins 15. Jahrhundert fällt ihr jetzt vorhan-
dener Umdau, welchen man fortan möglichst zu erhalten sucht; 1335
wurde sie in ihrer alterthümlichen Ge^ar restaurirt. Sie hat Glasma-
lereyen von Gott l ieb Mohn und einen merkwürdigen Taufstein;
auch sind die hier befindlichen Denksteine von Retzer's Altern zu bemer-
ken. Das Hochaltarblart ist von Rothmayr , das Gemälde auf dem
Seitenaltare von Br aun. 20) Die Kirche zu S t . S a l v a t o r , in
der Savatorgafse, ein Bauwerk von l 301, oder, wie Schweickh ardt
nach einem Verzeichnisse der Wiener Sleinmetzmeister versichert/ von
1232, erhielt das aus Holz geschnitzte Brustbild Christi auf dem
Hochaltare 1459. Bemerkenswerth sind die zierlichen Säulen und Stein-
bilder am Haupteingange, aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts^
Das Bild auf dem neuen Salvatorallare malte M ei dingen Die
Fastenpredigten werden hier in polnischer Sprache gebalten. 2l) Die
Kirche und das Kloster der Redemptoristen zu M a r i a St iegen (Ma-
ria am Gestade), in der Passauergasse (s. den Art« Con g reg a-
t ion der Redemptoristen und die Kirche zu S l . M a r i a
am Gestade). 22) Das Bethbaus der evangel. Gemeinde Augsbur-
gilcher Confession, in der Dorotheergasse Nr. 11 l3 , enthält zugleich
die Wohnungen der Prediger und das Schulhaus. Die von Deutsch-
mann 130? gebaute Orgel ist vorzüglich gut; das Altarblatt, Chri-
stus am Kreuze, ist von L i n d n e r. 23) Das BethhauS der
evangelischen Gemeinde helvetischer Confeffion, befindet sich neben
dem vorigen, Nr. 1114 und ist geschmackvoll vom Hofarchitekten Ni -
ge l l i erdaut. Statt des Altars hat es bloß einen Altartisch und ent-
halt gleichfalls die Wohnungen der Prediger. 24) Die Kirche der unir-
ten Griechen, zu St . Barbara , befindet sich auf dem Dominicaner-
platze neben der Hauptmaurh. 25) und 26) Die 2 Kirchen der nicht-
unirten Griechen stehen auf dem alten Fleischmarkte Nr. 705 und auf
dem Hafnersteige Nr. 713. 27) Die Synagoge der deutschen Juden,
in der Seitenstättengasse Nr. 494, ist vom Architekten Kornhäusel
prachtvoll erbaut. Es ist nunmehr Noch der kleineren Capellen Erwäh-
nung zu thun, deren einige sich auch in Privathä'usern befinden.—
Paläste und andere Gebäude von ähnlicher Auszeichnung in der Stadt:
1) Die k. k. Hofburg (s. d.). 2) Die k. k. geh. HauS-, Hof und
Staatskanzley, auf dem Ballhausplatze Nr. l9 wurde 1763 neu her-
gestellt. 2) Der Palast des Prinzen Gustav von Wasa (vormahlsder
Erzherzoginn M. Beatr ix von Este) in der Herrngasse Nr. 27. 4)
Das Gebäude der niederöstorr. Landschaft, in der Herrngasse Nr. 30,
mit alten Bauformen, Capelle, Brunnen und einem schönen Saale,
von Peluzzi in Fresco gemalt. 5) Die k. k. Nationalbank Nr. 34
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie